In ihrem Artikel »Breastcancer Awareness Month« (Monat des Brustkrebs-Bewusstseins) informiert Marie-Louise Buschheuer (AlexOffice) ausführlich über die Krankheit Brustkrebs, die sowohl Frauen als auch Männer treffen kann. Eindringlich appelliert sie dabei an alle zu regelmäßiger Vorsorge und (Selbst-)Kontrolle.
Breastcancer Awareness Month
Jedes Jahr erhalten 70.000 Menschen in Deutschland die Diagnose Brustkrebs. Und dabei trifft es nicht nur Frauen. Seit 1985 gibt es deswegen den Breastcancer Awareness Month im Oktober.
Brustkrebs kann in vielfältigen Formen auftreten und es gibt viele Behandlungskonzepte – immer angepasst an die betroffene Patientin oder den betroffenen Patienten.
Doch wie erkenne ich eigentlich Brustkrebs?
Wichtig ist, gerade für weiblich gelesene Personen, die Eigenkontrolle! Sich selber abtasten ist nicht schwer, eine einfache Anleitung gibt es hier: Selbstuntersuchung der Brust (PDF)
Doch es gibt einige eindeutige Anzeichen, die auf eine Erkrankung hindeuten kann:
Eine Brust verändert ihre Form oder Größe, ihr tastet eine Verhärtung oder einen Knoten in einer Brust oder in der Achselhöhle, wenn ihr einen Arm hebt, verformt sich eine Brust anders als die andere, eine Brust zieht, schmerzt oder schwillt an.
Zudem sollte der regelmäßige Besuch beim Gynäkologen wahrgenommen werden!
Passt auf euch auf!
Der Oktober ist pink! Die pinke Schleife ist das Symbol des Breastcancer Awareness Month, auf Deutsch also der Monat, um auf Brustkrebs aufmerksam zu machen. Der Monat steht bereits seit 1985 in Amerika unter diesem Zeichen, und auch in Deutschland wird immer mehr auf diese Erkrankung aufmerksam gemacht.
Circa 70.000 Neuerkrankungen gibt es jedes Jahr und 1% davon sind Männer. Denn auch Männer können an Brustkrebs erkranken.
Eine dieser Erkrankten ist meine Mutter, daher ist das Thema für mich unheimlich wichtig. Sie ist mittlerweile krebsfrei, kämpft aber immer noch mit den Folgen der Chemotherapie! Für mich ist Brustkrebs dadurch greifbar geworden und in mein Bewusstsein gerückt. Mir ist es wichtig, dass jeder und jede weiß, wie die Erkrankung frühzeitig entdeckt werden kann.
Doch was ist Brustkrebs eigentlich? Wie wird er erkannt und wie behandelt? Eine – natürlich unvollständige – Übersicht und hilfreiche Links gibt es in diesem Artikel.
Was ist eigentlich Brustkrebs?
Brustkrebs ist eine bösartige Erkrankung des Körpers, bei der der Kreislauf von Zellsterben und Zellerneuerung unterbrochen wird. Sterben alte Zellen nicht ab und teilen sich die Neuen weiter, entsteht ein Tumor.
Der Tumor bei Brustkrebs entsteht in der Brustdrüse, kann sich aber auf umliegendes Gewebe ausweiten und im schlimmsten Fall durch Lymph- und Blutgefäße in den Körper transportiert werden. Dadurch können sogenannte Metastasen, also Tochtergeschwülste entstehen.
Neben diesen bösartigen Tumoren gibt es auch gutartige Tumore, die jedoch nicht in umliegendes Gewebe wandern können. Auch wenn diese gutartigen Tumore nicht lebensbedrohlich sind, sollten sie dennoch regelmäßig kontrolliert werden.
Genau geklärt, wie es zu Brustkrebs kommt, ist noch nicht bekannt. Erbinformationen, die Gene, können einen Faktor ausmachen. Wenn also Brustkrebs in der Familie schon einmal vorgekommen ist, sollte man darauf achten. Denn in etwa 1 von 10 Fällen ist der Brustkrebs erblich bedingt.
Aber auch Umweltfaktoren wie zum Beispiel Strahlung können das Brustkrebsrisiko erhöhen.
Weitere Faktoren sind die Hormone Östrogen und Progesteron. So kann zum Beispiel eine Hormonersatztherapie (beispielsweise in den Wechseljahren) das Risiko erhöhen.
Die Pille erhöht das Risiko übrigens wenig. Aber auch der Lebensstil kann zu einem erhöhten Risiko führen: Übergewicht, Bewegungsmangel und Alkohol, aber auch Rauchen, viele tierische Fette sind mögliche Faktoren.
Wie kann ich Brustkrebs erkennen?
Wenn Brustkrebs frühzeitig erkannt wird, ist er mittlerweile sehr gut behandelbar – vor allem brusterhaltend.
Die Anzeichen für Brustkrebs sind so vielfältig wie die Erkrankung selbst. Dennoch gibt es einige Symptome, die auf diese Erkrankung hinweisen können.
(Die folgende Liste beinhaltet nur die häufigsten Veränderungen und ist nicht vollständig.)
- Eine Brust verändert ihre Form oder Größe.
- Eine Verhärtung oder ein Knoten in der Brust oder in der Achselhöhle.
- Wenn ein Arm gehoben wird, verformt sich eine Brust anders als die andere.
- Die Haut der Brust zieht sich an einer Stelle ein („Orangenhaut“) oder schwillt an.
- Eine Brustwarze zieht sich ein oder eine der Brustwarzen verändert sich.
- Eine Brustwarze sondert eine klare oder blutige Flüssigkeit ab.
- An einer Brust zeigt sich eine schuppige oder gerötete Haut.
- Eine Brust zieht, schmerzt oder schwillt an.
Natürlich lassen sich die Anzeichen nur erkennen, wenn einem die eigene Brust vertraut ist. Es ist also wichtig, die eigenen Brüste selbst untersuchen zu können und sie zu betrachten. Daran ist nichts Verwerfliches oder Schlimmes.
Zusätzlich kann jede Frau ab dem 30. Lebensjahr einmal im Jahr zur Vorsorge bei ihrem Gynäkologen. Ärzte können die Brust professionell abtasten, und diese Vorsorge sollte unbedingt eingehalten werden.
Zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr kann zusätzlich alle zwei Jahre ein Mammografie-Screening in Anspruch genommen werden. Dabei können schon kleinste Unregelmäßigkeiten entdeckt werden.
Eine Anleitung zum Abtasten findet ihr hier: Selbstuntersuchung der Brust (PDF)
Wenn nun der Verdacht für Brustkrebs im Raum steht, wird nach einem ausführlichen Beratungsgespräch zunächst ein Mammografie-Screening durchgeführt. Verhärtet sich der Verdacht dadurch, wird eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen.
Da es viele verschiedene Arten von Brustkrebs gibt, ist es wichtig, diesen zu identifizieren, um eine passende Therapie zu verfolgen.
Unter Umständen kann es auch zu einer MRT (Magnet Resonanz Therapie) Untersuchung kommen, um eventuelle Tochtergeschwülste zu finden.
Erst dann kommt es zur Behandlung.
Wie wird Brustkrebs behandelt?
Die eine Behandlung gibt es nicht. Für viele Jahrzehnte war eine Operation Standard, oftmals mit einer kompletten Abnahme der Brust. Doch das ist heute nicht mehr der Fall.
Je nach Größe des Tumors, erhaltener Gewebeprobe oder vielen anderen Faktoren wird die passende Therapie individuell angepasst.
Strahlentherapie, Chemotherapie, Immuntherapie, Anti-Hormon-Therapie oder Operation – jede Möglichkeit wird ausgenutzt, um das Leben des Patienten zu verbessern und den Krebs zu besiegen.
Heutzutage heißt Brustkrebs nicht mehr, Operation und danach Chemotherapie.
Bei meiner Mutter hat beispielsweise eine Chemotherapie mit anschließender Immuntherapie hervorragend angeschlagen.
Operation
Kommt es zu einer Operation, so wird versucht, das gesamte bösartige Gewebe des Tumors zu entfernen und die Brust zu erhalten. Eine Mastektomie, also ein Entfernen der gesamten Brust, ist nur noch bei großen Tumoren und dann nötig, wenn die Brustwand befallen ist. Es gibt mittlerweile Methoden, eine entfernte Brust schon während der OP wieder aufzubauen.
Meist schließt sich nach einer OP noch eine Strahlentherapie an, um eventuell noch vorhandene Krebszellen abzutöten.
Strahlentherapie
Bei der Strahlentherapie wird das Erbgut der Zellen mit Ionen zerstört. Dadurch wird die DNA beschädigt und die Zellen können sich nicht mehr teilen. Gesunde Zellen haben ein Reparatursystem, wodurch sie die Schäden der Strahlung verkraften können.
Durch moderne Geräte ist Bestrahlung mittlerweile punktgenau möglich, um so wenig gesunde Zellen wie möglich zu treffen.
Chemotherapie
Chemotherapie ist in der Krebsbehandlung weit verbreitet, die Medikamente werden entweder als Infusion oder als Tabletten verabreicht. Dabei werden dem Körper Zytostatika, Zellgifte, zugeführt, die eine Zellteilung der Krebszellen verhindern sollen.
Die Therapie findet meist in Zyklen mit entsprechenden Pausen statt.
Antihormontherapie
Bei hormonell gewachsenen Tumoren wird oft auf eine Antihormontherapie zurückgegriffen. Diese Tumore wachsen durch den Hormonspiegel im Körper, der Spiegel wird zielgerichtet gesenkt, um weiteres Wachstum zu verhindern. Für diese Art der Therapie stehen verschiedene Methoden und Medikamente zur Verfügung.
Allen Behandlungen gemein ist, dass diese auf die Patienten zugeschnitten werden. Je nach Größe des Tumors, nach Bestimmung der Zellart und nach Beeinflussung durch Hormone.
Die Genesungsrate bei einer Brustkrebserkrankung liegt nach 5 Jahren bei 87%! Diese Zahlen basieren auf Daten der vergangenen Jahre und Jahrzehnte, dabei verbessert sich die Behandlung immer mehr und die Chancen auf Heilung steigen kontinuierlich.
Persönliche Bitte
Nehmt Vorsorge ernst! Egal ob als Frau oder als Mann, Brustkrebs kann jeden treffen und eine regelmäßige Kontrolle bei einem Facharzt sowie regelmäßige Selbstkontrolle kann eine Heilung verbessern.
Ich habe bei meiner Mutter gesehen, wie weit fehlende Selbstkontrolle der Brust das Wachstum eines Tumors voranschreiten lassen kann, bis er bemerkt wird.
Schützt euch selber und nehmt euch Zeit, euren Körper zu beobachten und kennen zu lernen!
Quellen und weiterführende Links:
• www.brustkrebs.de
• www.krebsgesellschaft.de
• Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust (PDF)
• www.krebsdaten.de
Ein Beitrag von Marie-Louise Buschheuer (Text und Grafik)
@Sternenruferin
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