Ein Traum inspirierte eine Kollegin aus der Alexianer Werkstatt Köln-Porz zum Schreiben ihrer Fantasy-Geschichte »Wesen«. In zwölf kurzen Kapiteln sprudeln die Worte aus ihr heraus und nehmen uns mit in die gedankenreiche Welt verschiedener Wesen im Einzelnen und im Miteinander. Im „Epilog“ beschreibt die Autorin ihre Geschichte mit diesen Worten: „Diese kurze düstere Fantasy Geschichte handelt von der Vergänglichkeit der eigenen Person. Es ist wichtig, mit anderen zu harmonieren, genauso wichtig, wie sich selbst zu verstehen.“


Triggerwarnung: In dieser Geschichte kommen Schimpfworte und aggressives Verhalten (Selbstverletzung und Verletzung anderer) vor. Die Geschichte kann unter Umständen emotional oder psychisch aufwühlend sein.
Solltest du dich beim Lesen der Geschichte unwohl fühlen, lies bitte nicht weiter.


 

»Wesen«

 


Inhaltsverzeichnis
* Prolog
* Er
* Sie
* Die Anderen
* Sie und Er
* Die Dunklen
* Ihr Flug
* Die Vertriebenen
* Die Zwei
* Das Juwel
* Befreit
* Epilog


Prolog

Liebe*r Leser*in, hier möchte ich die Entstehungsgeschichte niederschreiben. Eines Nachts wachte ich auf. Ich hatte einen Traum, der noch nicht ganz aus meiner Gedankenwelt verschwunden war. Ich weiß nicht, ob die Traumszene der Anfang oder das Ende dieses Traumes war. Definitiv war es der Anfang von etwas, was mich noch 20 Jahre beschäftigen sollte und mich zum Digitalisieren brachte.

Jedenfalls zurück zum Geschehnis des Traumes. Die Energie dieses Traumes artete so aus, dass die Muse mich mitnahm in unbekannte Gefilde. Ich war mitten in einem Meer beim Tauchen ohne jegliche Hilfsmittel wie Schnorchel oder ganz professionell mit einer Tauchausrüstung. Jedenfalls nahm mich jemand bei meiner Hand und wir tauchten ab in unbekannte Welten. Das Luftanhalten erschien so leicht, als ob wir Meereswesen wären. Wir tauchten bis hinab zum Grund und verschwanden in einer Höhle. Dann wachte ich auf. Direkt schnappte ich mir meinen Block und einen Kugelschreiber. Ich fing ohne Unterlass an zu schreiben. Bis die Geschichte fertig war, dauerte es Jahrzehnte. Doch letztendlich kam ich zu einem Abschluss. Ich wünsche meiner kleinen Leserschaft alles Liebe und erdenklich Gute im Leben. Das ist mein Lebenswerk und mein Nachlass für meine Nachkommenschaft.

Er

Er sah das Licht. Obwohl es eine angenehme Wärme ausstrahlte und das Gefühl von Geborgenheit signalisierte, wurde es ihm zu anstrengend, sich hineinfallen zu lassen. Er ließ sich nun ins Schwarze hinab saugen. Bevor es zum Stillstand kam, war es ihm, als ob er Qualen erleiden müsste. Da er aber vergessen hatte, was Schmerzen waren, schrie er nicht so wie die anderen Ankömmlinge.

Ein paar von ihnen hatten es nicht aushalten können und verschwanden im Nichts. Doch das war gut so und auch besser für die, die im Nichts lebten. Sie hassten das Geschehene zu sehr, um darauf verzichten zu können. Denn schließlich war nun ihre jetzige Gestalt, die, die sie so sehr liebten wie auch verabscheuten, der Beweis dafür, dass sie es verdienten, weiter zu existieren.

Er war viel zu neugierig, als sich in den Schlaf einwickeln zu lassen. Mit großem Entsetzen sah er sich und erkannte Sie, wie es noch nie zuvor geschehen war. Denn nun konnte er Sie vergessen, da er nun Ihre wahre Gestalt erkannt hatte. Die Schwärze umfasste sein Herz und wog es in Tränen. Er verspürte eine ungeheure Harmonie, nun doch letztendlich es geschafft zu haben, jedenfalls für eine Weile, im zukünftig Vergangenen verweilen zu können. Das Vergessen schnappte nach ihm und er lehnte sich nicht dagegen auf. Nun war er bereit zu lernen und im Nichts mit dem Ganzen zu sein. Für jetzt musste er nicht mehr im Selbstsein einsam vor sich hinvegetieren.

Unwissenheit ist die Voraussetzung für das Erlernen des Lernens.

Die Leere erschien ihm so vollkommen, denn hier war die Leere vollkommen. Nicht das Fehlen, sondern das Sein im Ganzen beherrschte hier den Moment. Noch war ihm unklar, welcher Trieb ihn drang, in diese Richtung zu denken. Er konnte sich nicht beherrschen und trieb darauf los. Langsam, ganz langsam, glaubte er ein Geräusch zu hören oder zumindest etwas in seinen Gedanken. Konzentration war nicht erforderlich, dennoch wollte er sich an diesem minimalen Etwas festhalten. Es schien ihm so absurd, dass Es sich auszubreiten schien. Ein Kribbeln machte sich bemerkbar. Er blickte hinunter und spürte Sand, so weich, als würde er über einen Samtteppich gleiten. Doch das Sonderbare war, dass das Kribbeln nicht ursprünglich vom Boden genährt wurde. Es war in ihm und fing an, sich auszubreiten. Ihm kam es so vertraut vor, obwohl Fakt war, dass er es zuvor nicht gespürt oder gehört hatte und es jetzt sogar sah.

Das Fehlen von Licht ergibt vollkommene Dunkelheit.

Er verstand. Nun wusste er Bescheid. Mit einem Satz war er weg und da, wohin ihn der Trieb gebracht hatte. Es war nicht kalt und nicht warm. Er konnte es gestalten, wie er wollte, nur angenehm erschien es ihm. Er vergaß sich, tauchte irgendwann wieder auf. Plötzlich dämmerte es ihm, dass das der Schlaf war. Er lachte sich spöttisch selber aus. Es hatte doch geschafft, ihn einzuwickeln. Es fing in ihm an zu ticken, ein leiser Takt durchfuhr ihn ganz sanft. Er hatte die Sicherheit darüber erlernt, dass der Schlaf für jeden Moment für ihn bereit war. Auch mit dem Fakt, dass es falsch war.

Sie

Nach diesem Pakt des Todes schwor sie Rache. Ihre Rache war nicht genährt aus Leid, Wut, Hass oder solchem, sondern aus dem einzigen Beweis, wie sie nun jetzt so war, wie sie war. Es war gut so, denn das Geschehene war der Grund für ihre weitere Existenz. Doch sie vergaß, so wie die anderen Ankömmlinge. Sie ließ sich nicht vom Schlaf einwickeln oder unterwarf sich, so wie einige es taten. Nein, sie brauchte keine Gewissheit darüber, dass der Schlaf für jeden Moment für sie bereit war. Denn sie erlernte zu lernen, über den Schlaf zu herrschen. Wie sie niemals erfahren würde, dass diese Nichtherrschsucht von ihren Ahnen in ihrem Blut pulsierte, würde sie auch nicht den Grund der Rachegelüste erfahren, die sie plötzlich anfingen zu durchzucken. Es war eine so ungeheure Kraft, die sich nur bändigen ließe, falls sie es irgendwann schaffen würde, diese Gelüste in die Richtung zu weisen, wo sie hingehörten. Nun wusste sie diese Kraft zu handhaben, denn es würde ewig in ihr verweilen.

Die Anderen

Sie machte sich auf, um neue Energie zu tanken, die sie brauchte, um Erlernen zu können, das Lehren vom Gestaltwechsel für sich selbst. Und da flog sie, sah seltsame kleine Wesen, die herumtollten. Überraschenderweise wurde sie auch zu so einem. Die vollkommene Dunkelheit, in der sie schwammen, spiegelte sich nun auch in ihren Augen wider. Die anderen bemerkten die Spiegelung und begrüßten sie, doch sie blieb stumm. In ihrer Verzweiflung, die sie einst vergessen hatte, lag der Grund für ihre jetzige Stummheit, eigentlich war es pure Dummheit. Denn Angst gibt es im Nichts nicht. Anstatt zu kommunizieren, wechselte sie ihre Gestalt und fing an, die Beißer zu zeigen. Doch nicht nur zur Warnung, so wussten es die anderen, sondern zur Ankündigung ihres wahnsinnigen Angriffs. Bevor sie das Blut erschmecken konnte, riss etwas sie von ihrem Opfer, dass sie sich ergattert hatte. Sie schaute auf, sah den Krieger, erkannte, dass sie in dieser Gestalt chancenlos war, wechselte ihre Gestalt und bot dem Krieger ihr Blut an. Die anderen hatten ein anderes Verhalten von ihr erwartet, darum zeigten sie ihre wahre Gestalt und verließen die Gegenwart der Beiden. Eigentlich war sein Blutdurst gestillt, doch den Geschmack und dieses Angebot abzulehnen, erschien ihm grotesk. Es würde irgendwann passieren. Jetzt blutete und saugte nichts. Sie brauchte eine Weile, das war der Grund für ihr Verschwinden, welches ihn verwirrte…

Einst gab es Städte, momentan ruhen sie bei den Ruinen und lauern dort auf ihre Opfer und Zerfleischer.

Es gibt viele Wesen, angefangen bei den Sklaven bis hin zu den Kriegern. Die Entscheidung liegt am Ganzen, aber auch an sich selbst. Denn schließlich wählt das Selbst seine Rollen, auch wenn die Wesenheit gleich existent bleibt.

Sie und Er

Verwirrung plagte sie, denn die Unwissenheit über den Grund, wieso sie abgelehnt worden war, raubte ihr Kraft. Sie gab nie auf, wenn, dann unterwarf sie sich. Kontrolliert zu werden, lag ihr im Blut. Doch eines Kriegers „Nein“ verstand sie noch nicht ganz. Sie verwarf es und ließ sich treiben, um ein Opfer zu erwittern. Da erblickte sie sich selbst und gestand. Das Nichts war nicht stark genug und ließ sie sein, denn ihre Wärme war angenehm schmerzlich. Sie saß einfach nur da und genoss es. Da erkannte sie eine Geschichte in ihrer Spiegelung und blinzelte diese gedanklich an.

„Na gut, dann ist es halt Fakt!“, sagte er zu sich und fing an, eine Ruhestätte zu suchen. Er ließ sich nieder, fand eine neue Geschichte. Gedanklich lauschte er aufmerksam und fühlte die Dunkelheit.

„Och nö!“ Geräusche, viel mehr angenehmes und Neugierde weckendes Etwas. Er wollte das Wesen, von dem das Unbekannte stammte, nicht verschrecken und schlich sich langsam an. Vorsichtig hob er den Kopf, konnte jedoch nichts erkennen.

„Fucking!!!“ Stille, das Fehlen dieses Liedes, welches vom Wesen ausgesondert worden war, das mittlerweile nicht mehr weit weg von ihm war, hatte ihn wohl bemerkt. Deshalb hatte es sein Lied abrupt abgebrochen. Ganz leise begrüßte er es, denn er wusste, dass dieses Wesen wohl zu verschlafen war. Nun sah er das Fehlen von Schwarz in dessen Blick. Es kam ihm vertraut vor und doch so eigenartig fremd. Es ließ nicht nach. Es verstummte. Es gestattete ihm, näher zu kommen, bis er sie riechen konnte.

Sie wollte nur ein Gute-Nacht-Lied summen, doch ihrem Bann konnte sie selbst nicht standhalten und hatte angefangen, beruhigend auf sich selbst einzusingen. Nun spürte sie dieses Wesen, das sie fatalerweise angelockt hatte.

„Na gut…“, sagte sie zu sich selbst. Sie mag seinen Blick und blickte auch zurück. Es war das erste Mal für sie, dass sie ein Wesen neugierig zurück anblickte. Beide begriffen. In ihren Umarmungen erschlossen sie sich und erwärmten sich aneinander.

Sie: „Wieso? Ich wollte doch nur…Ich bin halt so!“ Er: „Ja, was wolltest du? Du bist nun mal so wie du bist! So wie wir alle wir selber sind.“

Ein tiefer Atemzug. Wie sie wohl ausschaut? Wie er wohl ausschaut? Dachten sie bei sich. Plötzlich löste sie sich eigensinnig von ihm.

„Nein, bitte bleib!“ Ein letzter Blick wurde nicht gestattet. Sie sagte: „Bis…“ und verschwand. Dies nahm er nicht hin, wollte ihr ins Ungewisse folgen, jedoch blieb er. Denn er hatte ihre zaghafte Stimme vernehmen dürfen.

Es dürstete sie so sehr, dass sie fiel. „Blut!“ Oh, das ersehnte von mir, nur für mich, dachte sie. Er hatte etwas vernommen, ein Fallen, ein Wort, ein Saugen. Er schaute nieder und sah sie liegen, wie sie sich selbst aussaugte. Brutal ergriff er sie und blickte sie an. Sie wehrte nicht ab und ließ es einfach geschehen, bis sie fast nicht mehr war. Er hörte ihre Schmerzen in seinen Gedanken, biss sich und hielt es ihr hin. Sie war schon zu schwach, also ließ er sein Blut in ihren Mund tropfen. So warm und erlösend. Sie wusste sich nicht zu stoppen, bis er sich gewaltsam befreite. Sie blieb. Er kroch. Sanft berührte sie seine Wunde mit ihrer und begleitete ihn.

Die Dunklen

Ihr Feuer wärmte sie und ließ das Essen schmecken. Genüsslich schmatzten sie vor sich hin. Ohne auch nur den Geruch wahrzunehmen, schlugen die Dunklen zu, Sie peitschten die Schmatzenden hinfort. Blicke wurden ausgetauscht und dann folgte das große Saugen. Als die Körper völlig entleert waren, wurden sie anschließend in Stücke gerissen. Ihr Werkzeug wurde als Andenken mitgenommen. Die Dunklen konnten nun, satt wie sie waren, sich zur Ruhe begeben. Doch anstatt zu plauschen, griffen sich drei an und begannen sich untereinander auszusaugen. Die anderen schauten genüsslich zu und hörten gewissenhaft ihre Qualen. Keiner der Drei blieb übrig. Denn so schwach wie sie jetzt waren, verschwanden sie im Nichts. Nach dieser Belustigung konnten die Dunklen nun schweigend zusammen harmonieren. Jetzt herrscht Stille.

Ihr Flug

Der Flug gefiel ihr. Da sie wusste, es würde kein Fallen mehr geben, befreite sie ihren Schmerz und ließ ihn frei. Für sie war es gut, doch es war fatal für ihn. Denn nun bestand die Gefahr, dass er sie verlor. Sie wusste, sie könnte ihn wiederfinden und sie wusste, dass er es nicht wusste. Doch das machte nichts im Nichts.

Die Vertriebenen

Im Schatten der Angst lungern sie rum, die Vertriebenen oder vertrieben geglaubten. Ihre scheue Art ist nicht von ihrer Natur und das wissen sie. Doch unwissend bleibt ihnen, wie sie wieder zu ihrem Ursprung zurückfinden. Sie beschäftigen sich jedoch unentwegt mit trivialen Dingen. So dass sie noch nicht mal die Kraft aufbringen können, den Weg zum Ursprung des Selbst zu beschreiten.

Die Zwei

Sie kam wieder… Sie konnte sich an nichts mehr erinnern…aber wenige Fetzen waren übrig. Sie war wieder mal in den Schlaf gefallen. Hatte geträumt, sie wäre ein Wesen, das alles zum Strahlen bringen kann, wenn sie ruhig bliebe. Doch trotz ihres neuen Erwachens, wusste sie, es könnte nie von Dauer sein. Ihr Strahlen könnte nur gefestigt werden, wenn sie sich festigte und anfing zu lernen, nicht Erlerntes und Trainiertes wieder loszulassen. Sie spürte ihre Melodie, aber konnte sie nur im Traum hören und vergaß ihre Melodie, sobald sie wieder im Nichts angekommen war. Die anderen hatten gewartet, dennoch stiegen sie weiter. Nun musste sie sich abermals anderen anschließen. Doch sie fand niemanden, außer dem Wissen, strahlen zu können.

Sie hörte zwei Takte von jeweils zwei verschiedenen Wesen. Aber diese Wesen waren nicht zusammen. Diese bewegten sich friedlich nicht weit ab voneinander in derselben Gegenwart. Der eine Takt war ihr zu bekannt, obwohl es ein fremdes Wesen war. Der Takt von ihm ging sehr schnell, war ansteckend, mit ab und zu langsamen Abschnitten. Der andere war viel zarter und gefiel ihr auch. Der andere Takt war melodischer in ihr und fing an, sie zu wiegen. Gleichzeitig riss sie der eine Takt vom Wesen, der stärker war, mit. Sie horchte nach beiden, aber da sie erst erwacht war, konnte sie sich nicht entscheiden. Zumindest hatte sie jetzt zwei Wesen, die ihr folgten. Das eine war unberechenbar, und das andere verführte sie und wog sie sanft.

Das Juwel

Sie besann sich und wachte auf. Was war geschehen? Sie wollte es nicht wissen. Sie suchte die Anderen. Es wurde ihr komisch. Ihr Selbst fing an zu pochen, um ihr mitzuteilen, dass das ihre Pracht war. Wo waren sie: Alle fort. Nein, sie war nicht im Schlaf, aber auch nicht im Nichts. Sie war in ihrem eigenen Nichts. Wo waren sie? Sie war nicht allein, sie fühlte es nur. Dieses Wesen, was sie spürte, sie ekelte sich nicht nur, sondern sah sich befangen. Sie meinte Es zu spüren, doch sie erreichte Es nicht. Das Wesen versuchte sie innerlich zu verschlingen. Sie wehrte sich, doch so stark sie auch war, war sie verwirrt, ob sie schon verschlungen wurde oder noch kämpfte. Sie spürte die anderen. „OH welch Schmach!“ Dieses Wesen musste sie wohl im Schlaf erwischt haben. Hatte sich angeschlichen und sich an sie geheftet. Sie wusste, dass sie auch solch ein Wesen war, aber wieso dachte sie jetzt. Die anderen riefen sie.

Endlich fiel alles ab von ihr. So wie Es sich angeschlichen hatte, entschlich Es ihrem Selbst. Dennoch war es Fakt, dass sie zu lange einander gezerrt hatten und somit eine für immer bleibende Verbindung bestehen bleiben würde. Sie mochte nicht dran denken, egal wie schön das Juwel war, das aus der Verbindung des Ekels entstand. Nun war sie nie wieder sie selbst. Denn das Juwel strahlte so herrlich und vollkommen, dass es ihr selbst noch etwas dazu gab. Jeder, der ihrem Juwel begegnete, konnte nicht anders, als durch die Wärme weicher zu werden. Es könnte Echtes eben aus diesem Juwel entstehen. So prachtvoll es auch war, gehörte es an einen Ort der vollkommensten Vollkommenheit. Somit machte sie sich auf und genoss die Gegenwart des Juwels. Auf ihrem Dasein begegnete sie einem Jungwesen, aufgrund des Juwels wollte es bei ihr bleiben. Sie bat ihn zu bleiben, auch wenn das Strahlen ihres Juwels bald das Leben sein sollte. Er blickte zurück. Sie verstand und genoss es eine Weile, ein Jungwesen bei sich zu haben.

Befreit

Die anderen riefen sie, doch sie gebot Geduld und es geschah. Dass was sie glaubte, was geschah. Es verging und etwas Bitteres blieb. Sie dankte diesem und besann sich auf das Zart-Süße, wollte vergessen, doch der Schlaf erlaubte es keineswegs. Denn es war nun klar, dass sie einzigartig war, und trotzdem ließ sie das Bittere immer wieder gewähren. Ihr Wesen war rein geblieben. So bangte sie. Durch Umstände wurde sie in ihr Damals hinabgesogen, tauchte wieder auf und rief, sodass andere herbeikamen: Doch wie zuvor verstand sie, denn sie, ihr Wesen war allein, auch wenn ihr Schatz noch blieb. Dann sah sie auf, hörte einen der vielen Rufe zurückschallen und gestand. Sie trat sich selbst gegenüber, nicht dem Ersten ihrem sich gleichenden, sondern ihrem sich, sich spiegelnd. Ja. Die Wahrheit.

Jetzt war sie nichtsdestotrotz aller Widrigkeiten endlich frei.

Epilog

Diese kurze düstere Fantasy Geschichte handelt von der Vergänglichkeit der eigenen Person. Es ist wichtig, mit anderen zu harmonieren, genauso wichtig, wie sich selbst zu verstehen.

Ein Beitrag von Anonym

Foto (Ausschnitt) von Jr Korpa auf Unsplash


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