An der Nordsee, und zwar an der nördlichen Küste Ostfrieslands hat sich Heike Schlegel (AlexOffice) in den kleinen Ferienort Bensersiel verliebt. In ihrem Artikel »Bensersiel in Ostfriesland« zeigt sie uns ihre schönsten Fotos und gibt uns viele detaillierte Reise-Infos und Tipps.
Ein Beitrag aus der Reihe »Reisen mit kleinem Budget – praktische Tipps zur Urlaubsgestaltung«
Bensersiel in Ostfriesland
Ich möchte euch heute „mein“ Bensersiel vorstellen.
Für mich einer der schönsten Orte an der deutschen Nordseeküste.
Ich habe letztes Jahr einige Tagesausflüge dorthin gemacht. Damit es nicht in Stress ausartet, empfehle ich jedoch, ein oder zwei Nächte vor Ort zu bleiben.
An- und Abreise sind mit dem Deutschlandticket möglich. Das heißt, wer das Jobticket von der Werkstatt hat, für den fallen keine Fahrtkosten an.
Ich bin morgens um 5.21 Uhr am Kölner Hauptbahnhof mit dem RE 7 Richtung Rheine gestartet. Vorher noch schnell zum Backwerk, das hat schon geöffnet, und so ein heißer Kaffee ist nicht zu verachten.
Nach zwei Stunden Fahrt der erste Umstieg in Münster. Der Hauptbahnhof – inklusive Toiletten – ist sauber, man muss sich bei ca. 40 Minuten Umsteigezeit nicht abhetzen, um seinen Anschlusszug zu erreichen und kann sich ein wenig die Beine vertreten.
Dann geht es um 8.05 Uhr weiter mit der Westfalenbahn 15 nach Emden.
Achtung! Es kam mehrere Male vor, dass der Zug zwar mit zwei Wägen von Emden her kam, aber nur noch mit einem wieder zurück gefahren ist. Das sagen die gemeinerweise auch erst an, wenn man schon einsteigt. Ich habe mir daher angewöhnt mir immer gleich ein Plätzchen im vorderen Wagen zu suchen.
Wieder zwei Stunden Fahrt, ich habe immer ein Buch und Musik dabei – und natürlich etwas zu trinken, das ist alles, was ich brauche.
Weiter geht es danach mit dem RE 1 Richtung Norddeich Mole.
Und hier kommt mein Geheimtipp: die Bahn gibt in ihrer Auskunft den Umstieg in Emden an. Die Züge treffen aber auch schon in Leer aufeinander. Und hier halten beide am selben Bahnsteig. Das heißt: keine Treppen oder Aufzüge nötig und die meisten anderen Leute steigen erst später zu und man bekommt leichter einen Sitzplatz.
Nicht lange nach der Abfahrt in Leer hat man einen wunderschönen Blick auf den Emdener Hafen.
Um 11.05 Uhr ist Ankunft in Norden. Ein ganz kleiner niedlicher Dorf-Bahnhof. Er bekommt nur einen ziemlichen Minuspunkt von mir, weil die Toiletten nur den Burger King Gästen zur Verfügung stehen. Auf dem Hinweg hat man hier jedoch sowieso nicht viel Zeit, denn schon um 11.15 Uhr fährt der Bus K1 – die Küstenlinie – ab.
Um 12.15 Uhr ist Bensersiel erreicht. Der Bus hält direkt am Fähranleger nach Langeoog und auf der anderen Seite des Hafenbeckens ist der Strand.
Ein kurzer Fußweg rund um den Hafen, über den Dorfplatz, wo donnerstags auch der Wochenmarkt ist. Mein Weg führt mich immer vorbei am Fischwagen von Jann Linneberg, denn was wäre ein Tag am Meer ohne Matjesbrötchen. Der Wagen steht in den Sommermonaten am Strandparkplatz, im Frühjahr und Herbst auf dem Dorfplatz.
Dann schnell zum Strandportal und die Kurtaxe bezahlen. Das ist sozusagen der Eintritt für den Strand und beträgt hier € 3,20 pro Person und Tag.
Zum Übernachten empfehle ich die Cubes der Firma „Humble Homes“. Das sind kleine Häuschen beim Campingplatz mit zwei Einzelbetten, Kaffeemaschine, Wasserkocher, Toaster, TV und Bluetooth-Box. Dusche und Toilette teilt man sich mit den Campingplatz-Gästen. Sie sind direkt nebenan. Handtücher und Bettwäsche bekommt man dazu.
Pro Nacht kostet ein Cube € 69,-. Auf den Gesamtpreis kommt noch eine einmalige Servicepauschale von € 30,- dazu.
Sehr schön ist auch das Hotel Vier Jahreszeiten Bensersiel. Es liegt direkt am Hafen und wenn man nicht auf ein festes Datum angewiesen ist, bekommt man einzelne Nächte immer mal zu € 60,- inklusive Frühstück.
Gegenüber der Hafeneinfahrt, beim Hotel Vier Jahreszeiten, liegt die Einkaufspassage Nordseegartenpark. Hier gibt es einen kleinen Supermarkt, eine Bäckerei, Eisdiele, Pizzeria, Fischrestaurant, eine Buchhandlung und natürlich Souvenirläden. Und somit eigentlich wirklich alles, was man braucht – oder auch nicht.
Wem der schöne kinderfreundliche Sandstrand mit Strandkörben zu trubelig ist, findet entlang des kleinen Wegs zum Aussichtspunkt ruhige Bänke mit wunderschönem Blick aufs Watt und die Langeoog-Fähre.
Beim „blanken Hans“ kann man für angemessenes Geld Kaffee, Erfrischungen oder auch die typische Strandimbiss-Verpflegung mit Blick auf den Yachthafen bekommen.
Für die Heimfahrt gelten die oben angegebenen Verbindungen in umgekehrter Reihenfolge. Ich kann hier nur den Tipp geben, sich nicht unbedingt auf den Fahrplan der K1 zu verlassen. Nicht nur einmal habe ich den Anschlusszug in Norden leider nicht erreicht, da der Bus länger brauchte, als angegeben. Aber hier im Norden gehen die Uhren eben anders.
Da alle hier aufgelisteten Verbindungen aber im 1-bis-2-Stunden-Takt fahren, kommt man mit ein wenig Geduld, Ruhe und genügend Lesestoff früher oder später an sein Ziel.
Ich starte meist in Bensersiel um 14.35 Uhr und bin dann zwischen 22.30 Uhr und Mitternacht wieder in Köln.
Auf Wiedersehen am Meer…
Ein Beitrag von Heike Schlegel (Text und Bilder)
Weiterführender Link: Bensersiel auf Wikipedia
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Sehr schön, informativ & inklusiv! 🙂