»All You Need Is Love« – In dieser Beitragsreihe von Autor*innen des AlexOffice dreht sich alles um die vielen Facetten der Liebe, sei es die Selbstliebe oder die Liebe in zwischenmenschlichen Beziehungen, die familiäre Verbundenheit, die Liebe zum Haustier oder auch zu der Stadt, in der ich lebe. Warum Liebe in all ihren Formen die größte Kraft im Leben ist, erfahren wir in inspirierenden Geschichten und tiefgehenden Einblicken und auch durch praktische Tipps. – Lest hier von F. Gordon den Beitrag »Liebe zu Freund*innen«.


 

All you need is Love | »Liebe zu Freund*innen«

 


 

Irgendetwas fehlt
Und lässt dich taumeln Tag für Tag
Du willst weitergehen
Doch weißt nicht, wie lange du das noch schaffst

(aus »Alles Gute« Lied von Silbermond 2009) [1]

Als ich die Aufgabe übernahm, einen Text zum Thema „Liebe zu Freund*innen“ zu schreiben, fand ich obiges Lied sehr passend und erhellend.
Wenn du deine Freunde aus irgendwelchen Gründen zu lange nicht gesehen hast, fehlt selbstverständlich irgendwas.

Ich habe vor kurzem einen neuen Freund hinzugewonnen. Ich nenne ihn im Folgenden K.

Wir lernten uns über gemeinsame Freunde kennen.

Wir erzählten an einem Abend unsere Lebensgeschichten und waren uns am Ende einig, dass im Großen und Ganzen der Universitätsbetrieb überwiegend auf Konkurrenz angelegt war, was auf Bekanntschaften/Freundschaften vom Studium abfärbte.

Mehrere Male hatten wir uns wie vor den Kopf gestoßen gefühlt:
Muss denn immer dieses „schneller, höher, weiter“ die Welt regieren? K war Jurastudent und hatte sich mit einem Kommilitonen seines Semesters (im Folgenden: F) zusammengetan (sie tauschten Informationen aus, redeten über die Rechtsprobleme etc.). Der Austausch konnte nicht fortgesetzt werden, denn K war vier Tage erkältet, völlig lahmgelegt, so dass er erst am fünften Tag wieder arbeiten konnte. Als ihm F an diesem Tag im Flur des Juristischen Seminars begegnete, verkündete er ihm, er könne nicht mehr mit ihm weiterarbeiten, weil sich sein Voranschreiten ja verzögert hatte. K hatte Sympathien für F entwickelt, die sich jetzt auflösten.

Die Freundschaft zu K ist relativ frisch, aber es ist manchmal frappierend und genial, wie viele Übereinstimmungen man immer wieder zwischen zwei befreundeten Menschen findet. Außerdem bringt K viel Verständnis für meine psychische Erkrankung auf. Hilfreich ist dabei, dass wir beide sehr kultiviert sind und beide den Humor des anderen gut abkönnen.

K hat immer künstlerische Neigungen gehabt, als Jugendlicher richtete er sich im Elternhaus ein kleines Maleratelier ein, bestand seine Staatsexamina mit Ach und Krach und litt sehr in seinem Juristenberuf (10 Jahre) aber: was tut man nicht alles für die Rente? Er hatte danach das Glück, im Feuilleton einer großen Zeitung unterzukommen.

Das sind unsere persönlichen Erfahrungen, manchmal denke ich auch grundlegender über Freundschaft nach.

„Das Leben ist sinnvoll, wenn die Liebe da ist, andernfalls ist das Leben voll Leid, Angst und Unsicherheit“ schreibt Peter Lauster in seinem Buch „Die Liebe – Psychologie eines Phänomens“, S. 20). Dabei gibt es ja verschiedene Arten von Liebe. [2]

Ich habe viele Freundschaften; diese fangen mich oft auf, wenn ich mal wieder „down“ bin.

Die Beschreibung des Philosophen Aristoteles bringt es auf den Punkt: [3]

„Eine Seele in zwei Körpern“, das sind die Kennzeichen einer echten Freundschaft. Ob zwei Freunde oder zwei Freundinnen, das Band zwischen ihnen wird vor allem durch Übereinstimmung, Verständnis und Zusammengehörigkeit geknüpft.

Ein Beitrag von F. Gordon

Quellen und weiterführende Links:

[1]  „Alles Gute“ Songtext von © Austro-mechana Gmbh, BMG Rights Management, Sony/ATV Music Publishing LLC

[2]  Die Liebe: Psychologie eines Phänomens – Wikipedia

[3]  Freundschaft – Wikipedia

Titelbild: L.S.

Anmerkung der Redaktion: Alle veröffentlichten Beiträge aus der Reihe »All You Need Is Love« findet ihr hier


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