Ein Darmstädter Naturbadesee inspirierte L.S. (AlexOffice) zu seiner Ballade »Der große Woog zu Darmstadt«.
Der große Woog zu Darmstadt
Ballade
Des Eigenen verlierbares Bestreben
Reicht an die Grenzen tiefer Menschlichkeit
Wie’s dem Ertrotzenden entrissen
Weist uns ein schimmernd irdenes Gesicht
Das wesenhaft Verinnerlichte
Ob es geblendet raffnes Selbsterheben
Die unbedankt l a s s n e Beschiedenheit
Im Letzten sei und stetres Wissen
Aus Füllen drängt, beständiges Gewicht
Der kurzen Dauer Sinn zernichte.
So war ein Mann nur stet bemüht, sich aus
Der Mühsal Tage zu erheben
Um dem ergriffnen Zweck gemäß zu Nutz
Das Korn des städtischen Bezirkes
Gemahlen, allen förderlich zu sein
Bis sich der Wind gewendet und sein Haus
Am Bach bedürftig, größrem Streben
Zu weichen habe, manchen Feuers Schutz
Erwägend dort der Große Woog entstünde
Zu allgemeinem Wohl, vor dem er klein
Sich beugen muss; des Fürsten Wille formt
Das Land mit redlichem Behagen
Da alles lehnsgegeben seiner Hand
Wie neu entsprießen soll, erwirkt es
Auch Wehe einem, Wohl der großen Schar.
Vergesse mir die Wen’gen nicht, ihr Zorn
Wird sich wie manchem schädlich wagen
(Zum Widersporn, zerrissen jenes Band
Des lebend Gebenden, zur Sünde
Auch mithin Allen schwelende Gefahr)
Den Fluch zu tun und Nutzen zu verkehren
Gleich jenem Mann, der hier zuerst versank
Bedenke seines Beispiels Folge
In Wesen wie Geheg der jungen Stadt*
Für unsre Zeit – der Tüchtge komm‘ zu Ehren.
Der große Woog zu Darmstadt bei Tag und bei Nacht
* „Geheg der jungen Stadt“: Carl Merck
Ein Beitrag von L.S.
Alle Fotos: privat
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