»All You Need Is Love« – In dieser Beitragsreihe von Autor*innen des AlexOffice dreht sich alles um die vielen Facetten der Liebe, sei es die Selbstliebe oder die Liebe in zwischenmenschlichen Beziehungen, die familiäre Verbundenheit, die Liebe zum Haustier oder auch zu der Stadt, in der ich lebe. Warum Liebe in all ihren Formen die größte Kraft im Leben ist, erfahren wir in inspirierenden Geschichten und tiefgehenden Einblicken und auch durch praktische Tipps. – Lest hier von Tim-André Elstner den Beitrag »Liebe dich selbst«.
All you need is Love | »Liebe dich selbst«
„Urteile nicht hart über dich selbst. Ohne Erbarmen mit uns selbst sind wir außerstande, die Welt zu lieben.“ (Buddha)
Das Gegenteil der Selbstliebe ist wohl der Selbstzweifel bzw. die Selbstzerfleischung. Auch der Narzissmus hat nicht wirklich was mit Liebe zu tun. Der Narzisst kann keine wahre Liebe zeigen. Sich wahrhaft selbst liebende Menschen akzeptieren sich und andere. Werten Menschen nicht ab oder auf. Ihr Selbstwertgefühl ist gesund und ausgeglichen.
Doch was ist wahre Liebe eigentlich und überhaupt? Wie fängt man an, echt und bedingungslos zu lieben?
Für viele Menschen sind Zuneigung, Hingabe, Fürsorge und Geborgenheit Zeichen von/für Liebe. Jene Indikatoren sind sozusagen Voraussetzungen für eine gelingende Beziehung zu sich selbst und damit auch zu anderen.
Die Fähigkeit, andere lieben zu können impliziert ja, dass ich mich selber mag. Der Weg aus der „Hölle der Einsamkeit und Selbstzweifel“ führt also über die Veränderung. Raus aus dem Hamsterrad der Selbstzweifel und Grübelei.
Die Liebe weist sozusagen den Weg: Gut, sanft und zärtlich zu sich selbst zu sein. Sich für seine ganz einfachen Qualitäten (die ein jeder Mensch aufweisen kann) zu lieben bzw. zu mögen. Dann ist Liebe eigentlich ganz einfach, geradezu ein Kinderspiel.
Wenn ich aber nicht alleine sein kann und deshalb die Nähe und Liebe zu Anderen suche, dann entsteht meist eine Abhängigkeit, eine Art Missbrauch. Wenn ich aber allein sein kann, erst dann bin ich bereit, den anderen oder die andere wirklich lieben zu können. Klingt etwas merkwürdig und paradox, ist aber so…
Zur (bedingungslosen) Selbstliebe gehört auch, dass ich mich mit „allem“ mag, erst recht mit dem Inakzeptablen. Jeder hat so seine Baustellen und Achillesferse.
Es heißt, Frieden zu schließen mit der Vergangenheit. „Mal gewinnt man, mal verliert man“. Sportlich bleiben, wieder aufstehen, sich nicht (zu hart) verurteilen und sein Ding machen, anstatt liegen zu bleiben in Selbstmitleid. Dann klappt’s auch mit der Selbstliebe und damit auch mit der echten Liebe und Zuneigung zu anderen Menschen.
Zum Abschuss noch ein paar weise Worte aus dem Klassiker „Die Kunst des Liebens“ von Erich Fromm:
„Die infantile Liebe folgt dem Prinzip: ,Ich liebe, weil ich geliebt werde.’ Die reife Liebe folgt dem Prinzip: ,Ich werde geliebt, weil ich liebe.’ Die unreife Liebe sagt: ,Ich liebe dich, weil ich dich brauche.’ Die reife Liebe sagt: ,Ich brauche dich, weil ich dich liebe.’“
Ein Beitrag von Tim-André Elstner
Grafik: L.S.
Anmerkung der Redaktion: Alle veröffentlichten Beiträge aus der Reihe »All You Need Is Love« findet ihr hier.
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Ein sehr einfühlsamer und schöner Text! Herzlichen Dank dafür. 💖