Ein Ausflug in’s KUNSTHAUS KAT18 anlässlich der Ausstellung „RUNDGANG 2023“ hat unseren Kollegen David Magen (Westhoven) so sehr beeindruckt, dass er – selbst Künstler – laut seinen eigenen Worten „… einfach darüber schreiben MUSSTE“, als er wieder zu Hause war. Lest hier sein Plädoyer für Kunsthäuser wie das KAT18 und was ihn dazu bewegt.
Ein Ausflug in’s KUNSTHAUS KAT18
Das KAT18 ist eine Werkstatt der Gemeinnützigen Werkstätten Köln, in der Kölner Südstadt, die – anders als die meisten Werkstätten/Wirkstätten für Menschen mit Einschränkungen – eher auf künstlerisch/kreative Schwerpunkte ausgerichtet ist.
Leider ist das KAT18 die einzige Wirkstätte im Kölner Stadtgebiet, in der künstlerisch gewirkt werden kann; daher ist das KAT18, in dem über 20 Kunstschaffende beschäftigt sind, leider – nicht nur im Bezug auf die Beschäftigten, sondern auch in puncto Lagerkapazitäten – am Limit.
Beides ist natürlich SEHR schade, weil gerade Städte wie Köln viel Potential böten, das sich an solchen tollen Orten wunderbar noch massiver entfalten KÖNNTE.
Aber NEIN – im Grunde ist es, als würde man Onkel Dagoberts Goldspeicher immer weiter vollschütten und statt Reichtum anzuhäufen, geht eher etwas verloren, einfach weil kein Platz ist!
Das ist natürlich sehr schade, aber schön sind die Räumlichkeiten der ehemaligen Brauerei, die dem Kunsthaus ein absolutes Loft-Ambiente verleihen und den Kunstschaffenden dadurch wunderbare Arbeitsplätze ermöglichen auf alle Fälle!
Und auch, wenn auf der Homepage von Menschen mit ‚geistiger Behinderung‘ die Rede ist – zumindest meinem Eindruck als Besucher nach, trifft man dort mehr oder weniger, ganz viele ‚normale‘ Künstler/innen an, die dort wirken.
Ich male selbst seit über 30 Jahren und habe noch nie einen geistig völlig ‚normalen‘ Menschen kennengelernt, der/die sehr gut malen konnte.
Je talentierter die Menschen sind, desto größer ist häufig auch die ‚Meise‘, die jemand hat; es ist die Welt, in der wir ‚leben‘, die diese ‚Meise‘ zur Erkrankung oder Störung degradiert – also ich meine nur, dass manche von diesen Menschen nur deshalb Hilfe brauchen, weil die Welt vielleicht zu schwierig ist; sie ist stellenweise vielleicht nicht inklusiv genug.
Es war schon schön, den Menschen dort – vertieft in ihr Wirken – über die Schulter gucken und sich anhören zu können, was sie voller Leidenschaft über ihr Wirken zu sagen hatten!
Es besteht absoluter Bedarf für ein zweites Kunsthaus, z. B. im Kölner Osten. Allein schon, um das Angebot zu erweitern und um der Nachfrage gerecht zu werden, die das KAT18 platzmäßig nicht erfüllen kann!
Ein Beitrag von David Magen
Titelbild: Schriftzug „RUNDGANG“ und Logo des KUNSTHAUS KAT18 (zusammengestellt von B. Minnich, AlexOffice)
Bild im Text: Das KUNSTHAUS KAT18 in der Kölner Südstadt von KUBIST e.V.
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Danke für deinen Bericht und deine Begeisterung. Ich mag das Kat 18 auch sehr.
Allerdings stimmt es nicht, dass man nur mit einer „Meise“ gut künstlerisch arbeiten könnte – im Gegenteil.
Wir sollten die wechselseitigen Klischees m.E. nicht zu sehr bedienen.
Beste Grüße, Cornelia
P.S.: Schöner Schriftzug und Logo des Kat 18!