»Harlekin« heißt das neue Gedicht von Huáscar Schlebusch, unserem Dichter aus der Alexianer Werkstatt in Marsdorf. Es dreht sich um die Melancholie des lustigen, maskierten Clowns nach dem wilden, karnevalistischen Treiben in der Stadt. 


 

»Harlekin«

Die ganze Stadt tobt,
leuchtende Raketen prasselten
und Masken spielten Grimassen einer Illusion.
Und da stand er wie ein bleiches Lied.

Seine Farbe verwaschen,
matt vor Lustigkeit;
so dankend das silberne Feuerspiel ihn.
Die veraschte Ira* sprengt ihm seine Lippen,
und da stand er wie ein bleiches Lied.

Er wollte lachen.
Wollte Späße machen.
So spielt seine Maske ihm ein schwaches Lied.
So tobte die ganze Stadt,
umringt ihn mit wildem Lachen,
und mit wilden Tänzen.

Und da stand er wie ein bleiches Lied.


Huáscar Schlebusch

*Anm. d. Autors: In der polynesischen Mythologie ist Ira die Göttin des Himmels und Mutter der Sterne.
Bild (Ausschnitt) von Harald Dona auf Pixabay


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