In seinem neuen Gedicht »Ich bin nicht der, der spricht – Gewaltsprechen« wählt Huáscar Schlebusch, unser Kollege aus der Alexianer Werkstatt in Marsdorf wieder die Sprache der Lyrik, um über sich selbst und über Kommunikation durch Sprechen in dieser Welt nachzudenken. Huáscar selbst entscheidet sich für gewaltfreie Sprache


 

Ich bin nicht der, der spricht – Gewaltsprechen

Ich bin nicht von dieser Welt.
Ich kenne mich nicht aus in dieser Welt,
frage nur nach Sinn und
Freiheit.
Das Leben macht mich stumpf.

Ich bin nicht der, den du siehst.
Man hat mich als Menschen maskiert,
von wem? Lange Geschichte,
die Evolution maskierte mich.

Ich bin auch nicht der, der spricht.
Denn der da spricht, spricht
um sich nur zu verständigen,
es spricht um des Habens und Seins willen.
Es spricht über Alles und Nichts.

Ich will nichts von Gewalt wissen,
denn es ist nur ein Mittel für diejenigen,
die sich nicht anders helfen können,
wenn es um des Haben und Seins willen geht.

Doch ich bin der, der dies schrieb,
so habe ich mich ausgeschrieben
mit der Absicht, dass mich
jemand versteht.
Ich schreibe mich an.

Denn ich bin nur einer von denen,
der unter einer Sonne lebt
um ein Zeichen zu setzen,
bevor das Zeichen mich verletzt.

 

Gedicht von Huáscar Schlebusch
Bild (Ausschnitt) von athree23
auf Pixabay


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