„Kein Roman ey“ ist die Zeitung der Alexianer Werkstatt in Köln-Mülheim. Warum „Kein Roman ey“? Die Betriebsstätte befindet sich auf der Romaneystraße. Gemeinsam mit der Redaktion veröffentlicht der Xblog die Texte der Zeitung.

In ihrem Artikel »Recycling in der Werkstatt« erzählen uns Marvin Burnett und Diana Hamacher, wie in ihrer Werkstatt der Müll getrennt und zum Recyceln weitergegeben wird. Auch erklären sie, wie wichtig Recycling eigentlich ist und dass wir noch viel mehr tun können.


 

Recycling in der Werkstatt

Im Jahre 1989 bin ich von Jamaika nach Köln gekommen.
Ein Leben ohne Mülltrennung habe ich in Deutschland nicht erlebt.

Natürlich wird der Müll im Betrieb auch getrennt.
Allerdings nicht alles: Wir trennen Papier und Pappe, Folien und den Rest. Die Müllmenge, abgesehen von Pappe und Folie, ist sehr gering in meiner Abteilung. Für Pappe gibt es einen Container mit Presse, der den Müll zusammenquetscht. Für Folien stehen extra große Metallbehälter bereit.
Regelmäßig kommt die Müllabfuhr und leert die Behälter aus.

In der Kantine ist die Situation natürlich anders, weil Lebensmittelverpackungen wie z. B. Joghurtbecher und Essensreste anfallen. Essensreste werden in der Biotonne entsorgt.
Diese werden bei der AWB zu Kompost verarbeitet.
Den Kompost kann man kaufen.

Einige allgemeine Aspekte zum Thema Recycling

Die Recyclingquote in Deutschland liegt bei 70 Prozent.
Da ist noch Luft nach oben, denn Spitzenreiter sind Belgien und Niederlande mit 80 Prozent.

Jedes Jahr fallen in Deutschland 6,2 Millionen Tonnen Plastikmüll an, davon sind 85 Prozent Verpackungsmüll. 37 Kilogramm Plastik pro Kopf.

Habt ihr euch mal gefragt, was genau PET oder PE Flaschen sind?
Die Kunststoffe tragen die Namen Polyethylenterephthalat (PET) oder Polyethylen (PE), für deren Herstellung jede Menge natürliche Ressourcen wie Wasser und Rohöl verwendet werden.

Das belastet Umwelt und Klima enorm.

Recycling versucht diesen Raubbau einzudämmen, indem es gebrauchte Verpackungen als Rohstoffquelle benutzt.
Dafür sind die Recyclingfirmen zuständig.
Die wohl bekannteste von ihnen ist der Grüne Punkt.

Neben Glas, Papier und Metall sammeln die Verwertungsunternehmen vor allem Altplastik aus den gelben Säcken.
Anschließend gruppieren die Sortieranlagen Verpackungen und Flaschen nach Materialart, da sich verschiedene Kunststoffsorten wie PET, PE und PP nicht gemeinsam recyceln lassen.

Die Plastiksorten werden zu Flocken geschreddert, gereinigt, erneut fein sortiert und schließlich zu Granulat geschmolzen.
Dies ist der Sekundärrohstoff, aus dem sich neue Flaschen, Schalen und weitere Verpackungen herstellen lassen.

Das Recycling von Plastik entlastet allein die deutsche Umwelt um 1,9 Millionen Tonnen Kohlendioxid.
Weitere 1,15 Millionen Tonnen CO2 werden durch das Recycling von Glas und Papier eingespart.

Wichtig:

Ohne richtige Mülltrennung kann kein Recycling erfolgen, denn alles, was im Hausmüll landet, wird in den Müllverbrennungsanlagen verfeuert.
Landet umgekehrt etwas anderes als Verpackungsmüll in der Gelben Tonne, erschwert dies die Sortierung und somit das gesamte Recycling.
Denn alles, was aus dem Verpackungsmüll aussortiert wird, wird verbrannt.
Ist also eine Plastikflasche von Restmüll bedeckt, kann es durchaus passieren, dass sie bei der Sortierung in die Verbrennung gerät und somit wertvolle Sekundärrohstoffe verloren gehen.

Ein Beitrag von Marvin Burnett und Diana Hamacher

Titelbild (Ausschnitt) „Müll, sortiert in verschiedene Müllsäcke“ von jcomp auf Freepik 


Auch du kannst dein Gedicht, deinen Text, deine Erfahrung oder auch deinen Podcast bei uns einreichen. Unter Kontakt findest du unsere Ansprechpartner. Schick uns dein Werk und wir veröffentlichen es.