Mit seinem neuen Gedicht »Nénuphars« malt L.S. (AlexOffice) im sommerlichen Park ein wortreiches poetisches Bild der Liebe. Lest selbst.


 

»Nénuphars« (Im Park)

Meiner feengleichen Muse

In Auen, bewaldet verschattender Kühle
Umwänden sich Hände zu traulichen Gängen
In tagender Frühe, an taulichten Hängen
Um Worte, ein Ausdruck des Wesens, gelängen
Sie stetig, zu finden – von Blicken geborgen
Bewallten die Sänger der Höhe den Pfad
Und schüfen den zirkelnd-berückend verloren
Gegebenen Schleier des lenzend Sonoren
Und nährten mit spielender Leichte, vergoren
Gewordene Tränke von tiefklaren (Sinne
Enthoben berückend, entäußertes Fühlen
Verheißend) der Münder geöffnetes Beben
Entlockend-gewährend erschließenden Füllen –
Umsäumende Knospen voll morgenden Ahnens
Verwiesen zur Tiefe des murmelnden Sees
Wie könnte ein Leben nur sagen, wie jedes
Im Anderen webend entborgen sich wurde
Wenn nicht, aus dem Dunkel, die Blüten erschlössen
Wie’s jenseits der Sprache in Taten gefunden
Du sei’st mir verbunden, aus wogender Tiefe
Und Gründen, als wenn Unerfindliches riefe
Ein jegliches Trachten zum Anderen liefe
Und Beides sich einte mit sehenden Augen –
So würden uns Rosen in treibenden Wassern
Beständig entfaltetes Bild eines Wallen
Das stammelnd vor sonnend- und mondenden Allen
Des Göttlichen Funken verheißendes Hallen
Erahnte, Belebung ins Seiende brächte
Den Ring des Geschöpflichen um eine Mitte
Zu bilden geholfen, in Treue bewahrend
Was Milde und Mut sich gemeinsam erstritte.

Ein Beitrag von L.S.

Titelbild: Ausschnitt des Gemäldes „Incipit vita nova, Dante und Beatrice im Garten“ von Cesare Saccaggi (1903)


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