Angesichts des Welkens der Natur im Herbst verströmt das Gedicht »September« von Huáscar Schlebusch (Alexianer Werkstatt Porz) auf lyrisch-bildhafte Weise eine melancholische Atmosphäre. Der Autor lässt uns dabei wieder tief in sein Inneres blicken.


 

September

Ich hörte die Monate welken,
wie schwer sie gingen fort
von dieser Welt.

Mein Herz war Staub
als du nicht mehr hier warst.
Ich war voller Sinnen,
ging mir der Schleier…

Ich ging entlang den Strophen,
keine Zeit zu klagen,
keine Zeit mich fort zu fragen.

Ich hielt die Alternen Vögel
in meinen Gedanken auf,
um sie frei zulassen.

All der Sinn ist Unendlichkeit
im Schoß der Nacht geworden.
Und nimmer war das Jetzt vergangen.

Das Sterben
lehrte mich.

Doch ich ziehe mir das Gedicht an
und frage nach der Freiheit,
die mich ansieht.

Frage nach der Wucht des Hiebes,
welches mir das Leben gibt.
Und ich wache in der Endlichkeit
wieder auf.

Huáscar Schlebusch

Foto (Ausschnitt) von Olli Kilpi auf Unsplash


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