Für die Dame seines Herzens hat L.S. (AlexOffice) seine »Sonette für Beatrice« verfasst und schenkt sie ihr heute, am Valentinstag.
Sonette für Beatrice
Des Lebens Wesentliches rankt – und werde
Aus dem entschied’nen Streben hin zur Höhe
In Brüchen weicher Furchenschwere – flöhe
Ein Spross kaum ihrem Schoß, der berg’nen Erde
Er hätte nicht ins Wollen selbst gefunden
Vom steten Wandel jenes Blicks gesungen
In dem er dauert, welchen es durchdrungen
Auf den, zuletzt, der tiefste Zweck gebunden
Nun ruht, mag’s auch bewegt im Wahrsten sein
Von Gegenwarten felsumspielter Wege
So bliebe doch zur Lese jedes Keims
Ganz eigentliches Sehnen, der Naturen
I n s i e gelegte Ziele, sanfter Hege
Berufenes aus uns’res Daseins Spuren.
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Zwei Blüten wuchsen, ursächliche Willen
Im Dorn Erwählte, hin zu sachter Schöne
Dass unser Sinn an Zart’res sich gewöhne
Im wert erfüllten Augenblick von stillem
Erhabenem und höherem Empfinden
Geweitete, die and’ren Ufer finde
Geborgen zu den Blütenkränzen binde
Voll Schweigens, jene Güter des Gelinden –
Aus denen Worte honigmilder Lesen
Erronnen eine Frucht von Dauer schenken
Gewordenes im heil’gen Tausch der Wesen
Vor dem der muschelseid’ne Schleier liege
Den Glücken rank’ner Nähe zu gedenken
Dass nie des quell’nen Grundes Sein versiege.
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Und nähmest du mein Herz und ließest mich
In Niederungen waldumschloss’ner Leere
So währte mir dein Ruf, den ich verehre
Wenn auch voll Mühen, sucht mein Sehnen dich
Die Gegenwart von licht umsponnen weiten
Ergriffenen und zart behüt’nen Händen
Du wärest da, in allen Lebens Wenden
Ließ ich dich nicht, mich treulich zu geleiten
Um so in dich gelegt den Weg zu finden
Auf dem mir deine sanften Weisen ragen
Ein Sang von Stille, blühenden Gebinden
Am Pfad ins morgenhelle and’re Sein
Beschenkend-freie Augenblicke wagen
Mir hälfen − bliebe ich, zur Höhe, dein.
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Der Schleier meines Wohlgefallens weht
Und sieht die Pforte lichter Träume offen
Betrete solche Pfade werd’nen Hoffens
Auch wenn kein Felsgefügtes vor dir steht
Es ist ein Bäumlein, an dem jede Frucht
Erwachsen und gereift zur Speise würde
Begriffen wir die Fülle, Sinn wie Hürde
Des Glücks und jenes Leids, das Frieden sucht
In vielgestaltet zugesagtem Werden
Als Schöpfende von Bächen, die am Weg
Ruhig gekommen sind, doch auch verronnen
Erneuerte sich nicht, benetzter Erden
In Gründen blüh’nes Sein, wie’s angeregt
Im Wandel strebt, verschenkend uns begonnen.
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Ummantle mich mit purpurnem Damast
Und senke dich nun hin, zu weit’ren Spielen
Wenngleich des Morgens erste Boten fielen
(Lass uns die Gluten, innerlichst erfasst
Zum Gleichnis eines wahrlich Hohen tragen
Wohin kein Wort des Sinnerfassten reicht
Der helle Schein gespürter Schönheit weicht)
Ins Zeitenthob’ne jenes and’ren Tagen
Vergängliches zu Ewigem gefunden
Bewegter Ruhe Lysis und Verlieren
Geschenkt erlang’nes Wagnis im verbunden
Erwählten Sein, voll seidenleichtem Geben
Als würden sich Jahrtausende berühren
Basalte im Empfinden glühn und leben.
Ein Beitrag von L.S.
Bild (Ausschnitt) von Rebekka D auf Pixabay
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