Ein Artikel zum Tag der Musik, geschrieben von einem unserer Beschäftigten.


 

„Ja ja, die Musik!“ so formulierte es einst so pointiert der große Vicco v. Bülow aka Loriot. 

Musik begleitet uns im Alltag, ob im Kaufhaus, beim Flanieren durch die Stadt oder bei Zusammenkünften mit Freunden. Unterbewusst ist sie wohl immer in unseren Köpfen, in unseren Herzen und sie hilft uns durch schwere Zeiten, untermalt gewisse Wendepunkte im Leben vieler, auch liefert sie den Soundtrack vieler Ereignisse wie erste und besonders ein-schneidende Begegnungen oder Trennungen..

Dabei ist es ganz gleich, ob sie aus der Feder von Tschaikowsky, Miles Davis, John Lennon, Lady Gaga oder einer finsteren Metal-Band stammt. Musik kann eine ersehnte Harmonie  (wieder-) herstellen und sie kann auch nachhaltig verstörend wirken. Musik, die mit Dissonanzen und Brüchen in Harmonien spielt, kennen wir von John Cage, von DEVO oder einiger Industrial-Gruppen, die wegweisend waren für viele spätere Underground-Musiker. Auch das Fragmentarische in der Musik ist ein Ausdruck einer bestimmten Zeitspanne, genauso wie eine besonders ausgeprägte Harmoniesucht. Vollendete Harmonien in der Klassik finden wir bei Bach, im Pop bei den Beatles..

Jeder Mensch hat wohl einen oder einige Songs die initialzündend bzw. wichtige Wegposten in der frühen Jugend waren. Bei mir war es z.B. „Here Comes The Sun“ von den bekannten Größen aus Liverpool oder „Smalltown Boy“ von Bronski Beat (mit Frontstimme Jimmy Summer-ville) oder „You Are So Vain“ von Carly Simon oder „Russians“ von Sting -viele weitere folgten..      Sogenannte Game-Changer gab es immer wieder.

Für die Pop- und Rock-musik sind da sicher die vier Herren aus der britischen Arbeiterstadt Liverpool hervorzuheben. Ob Lennon, McCartney, Harrison oder Starr – jeder von ihnen war selbst Songschreiber. Lennon eher der Lyriker und hinsichtlich messerscharfer Beobachtungsgabe und gedanklicher Tiefe der Dichter und Denker unter den „Pilzköpfen“, der auch nach Trennung der Fab Four eine Reihe an bedeutenden Songs und Hymnen für mindestens eine Generation lieferte.

Aber auch McCartney schuf große Werke – er selbst beherrscht nicht nur Gitarre und Gesang virtuos, auch an Klavier und Schlagzeug ist er brilliant. Seichter und eher im Schatten der beiden Vorgenannten blieb George Harrison, doch ihm verdanken wir solch herausragende Melodien wie aus „While My Guitar Gently Weeps“ oder später in seiner Solo-Laufbahn „Got My Mind Set On You“..

Ringo Starr schrieb „Yellow Submarine“ zu Beatles-Zeiten und später folgten weitere Stücke aus seiner Feder, die jedoch weit weniger Beachtung fanden und weltweit nicht ganz so große Heerscharen von Hörern fanden wie bei seinen Kollegen von einst. Das Schicksal des Schlagzeu-gers, könnte man meinen.

Doch denkt man an Genesis, so irrt man mit dieser Folgerung – Peter Gabriel wurde von Phil Collins am Mikro ersetzt. Später in den 1990ern gründete der ehemalige Drummer von Nirvana eine Band (die Foo Fighters) mit denen er nunmehr schon seit über 25 Jahren aktiv ist und den Erfolg seiner vorherigen Band um ein vielfaches über-troffen hat..

Nach den Beatles kamen auch Led Zeppelin, Deep Purple und Pink Floyd als Game Changer ins Gespräch. Jede dieser Bands bereitete Wege für zahllose experimentierfreudige Musiker der nachfolgenden Jahrzehnte..  

Unbedingt als Pioniere für den Synth-Pop zeichnete sich eine Gruppe von Musikern aus Düsseldorf verantwortlich: KRAFTWERK! Jedes ihrer komponierten Stücke ein Meilenstein, so schien es und es lässt sich bis heute nicht leugnen, dass Ralf Hütter, Florian Schneider und Karl Bartos in vielerlei Hinsicht das Rad neu erfanden. Ohne sie wären Depeche Mode, Erasure, Pet Shop Boys und Nine Inch Nails in ihrer jeweiligen Form und Reichweite nicht denkbar..

Für jemanden wie mich, ein Kind der 1980er, geraten frühere musikalische Pioniere wie ELVIS oder Little Richards leicht aus dem Blick. Und natürlich darf man Jimi Hendrix nicht vergessen, wenn man es ernst meint mit dem Rock ´n´Roll. Und unbedingt nicht das Chamäleon der Genres: David Bowie. Auch nicht die Rolling Stones und nicht Joan Baez und ebenso wenig Bob Dylan oder The Doors oder Iron Butterfly oder Lou Reed oder Frank Zappa.. Ungefähr alle zehn Jahre trifft ein Hype die Welt und sorgt für eine Neuausrichtung der Szene(n). Es gibt jedoch stets nahe Verwandte die den Teppich für die neuen Stars und Sternchen auslegen..

Nach den Beatles kamen auch Led Zeppelin, Deep Purple und Pink Floyd als Game Changer ins Gespräch. Jede dieser Bands bereitete Wege für zahllose experimentierfreudige Musiker der nachfolgenden Jahrzehnte.. Patti Smith und The Who und Velvet Underground legten die Grundsteine für die Punkbewegung der späten 1970er. Für die „Grunge“-Bewegung Anfang der 1990er Jahre mit dem Erfolgsalbum „Nevermind“ von Nirvana oder „Ten“ von Pearl Jam gab es unmittelbare Vorboten, die ebenfalls Punk und Rock eine laute Stimme gaben“.

Musik verändert nicht die Welt, sie spiegelt wider und kann vieles auslösen in uns. Und wenn das nichts bedeutet.

Musik bildet immer die Umgebung, in der sie entsteht, ab.

Allen voran der BLUES, der aus den Südstaaten der USA entstand, bezeugt das. Und heute spielen auch weiße Musiker den leidgetränkten, rauen Blues, wie beispielsweise Gary Moore, John Mayall oder Joe Bonamassa) beeinflusst waren. auf, nicht minder finster klang es aus der Kehle des Nirvana-Frontmanns („Live fast – Die Young“) – und jede Musik ist ein Kind seiner Zeit.

Die politische Ära des kalten Krieges, des Eisernen Vorhangs, läuteten die so verzweifelten und zornigen Klänge des Für Nirvana waren es die Pixies, Hüsker Dü, Dinsaur Jr. und Sonic Youth. Es kommen also Bands und Solo-Künstler in den jeweiligen Szenen zu Namen, weil sie erste Brücken schlagen für diese bleibt der ganz große Erfolg oft aus.  Dem POP zugeschrieben, doch tatsächlich auch „grungige“ Elemente weisen die Anfänge von R.E.M auf.

Heute, anno 2021, erleben wir scheinbar absolute Entgrenzungen innerhalb des Mainstreams. Rock trifft auf Hip Hop (Body Count), Dance Pop trifft auf Metal (Faith No More), Klassik trifft auf Pop und Metal (2Cellos). Mit den Sex  Pistols kam der „No Future“-Geist auf, nicht minder finster klang es aus der Kehle des Nirvana-Frontmanns („Live fast – Die Young“) – und jede Musik ist ein Kind seiner Zeit.

Vorstellungskraft erschafft Wirklichkeit!“ sprach Richard Wagner. Und Billy Joel sagte einmal so treffend: „Musiker wollen so vielen stillen Herzen eine laute Stimme geben“.