Huáscar Schlebusch, ein Beschäftigter der Arbeitsvorbereitung in der Alexianer-Werkstatt in Marsdorf schreibt seit 1999 Gedichte. In seinem Werk „Wenn du wüßtest, …“ lässt er uns an seinen Gefühlen und Gedanken zu sich selbst und seiner Verbindung zu Heimat und Natur teilhaben.
Wenn du wüßtest, …
Sei auf der Hut Natur, meine Geburt ist erst der Anfang.
Und die Erde mein Zuhause, welches mich wachen läßt.
Ganz ich selbst, bin ich nicht derjenige, doch ich leide
und ich bin mir bewußt, dass die Welt mein Spiegelbild ist.
Wenn du wüßtest, dass der Mensch ein Raubtier ist,
was kann Gott dagegen tun, außer der Mensch selbst?
Maßregelungen gegenüber der Natur muß der Mensch
stellen; auch gegenüber sich und den anderen,
die der Mensch einhalten muß, um der Natur willen:
Ich bau mir ein Nest zwischen den Sternen und ruhe mich aus,
da kann mir keiner was antun, doch wehe es käme ein Sturm.
Dann müßte ich aufbrechen und ein neues Nest zwischen Sternen
bauen. Doch die Erde ist ein Dorf. Wo entkäme ich dem Raubtier,
mir und entsinne mich der Heimat, die einsam am Horizont
zu sein scheint und ruft meinen Namen.
Gibt es eine Heimat oder sind wir heimatlos geboren?
Erst im Bauch spürte ich Heimat und dann ziehe ich heimatlos
durch die Lande, wild und im Gepäck meine Zunge erwarte ich
den Duft von Freiheit und Natur. Doch Grenzen der Länder
sind das Werk von Krieg und Frieden und voller Trauer
bin ich mir bewußt, dass wir Raubtiere sind.
Huáscar Schlebusch
Photo by Hu Chen on Unsplash (Ausschnitt)
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Danke für dein Gedicht. Bedenke, aus deinem Nest in den Sternen, dass Menschen gut und böse zugleich sein können 🙂
Danke für deinen Kommentar, CorneliaSchmitz.
Ich habe lange überlegt, wie ich antworten kann. Du hast recht, dass „Menschen gut und böse zugleich sein können“,
doch ich habe mich auf das Raubtier Mensch zu sehr fixiert. Der Mensch ist der Einzige, der die Natur ausbeutet.
Und das versuche ich im Gedicht zu erzählen.
Viele Grüße
Huáscar