Huáscar Schlebusch, unser Kollege aus der Alexianer Werkstatt in Marsdorf, denkt in seinem Gedicht »Wer dichtet, der richtet« (selbst)kritisch darüber nach, dass auch Künstler*innen – in seinem Fall Dichter*innen – mit ihren Werken Bewertungen bzw. Urteile abgeben.
»Wer dichtet, der richtet« – Gedicht
Wer dichtet,
der richtet.
Hört, hört ihr Künstler, ihr mit euren Gesichtern.
Was mag wohl heute sein?
Ein Tag, wie jeder andere auch.
Wer dichtet,
der richtet.
Die Sonne erhellt all die Tatsachen und Sachen,
die uns vor den Füßen liegen.
Warum fluchen, was uns nichts angeht?
Wer dichtet,
der richtet.
Jawohl, heiter und traurig scheint die Welt zu sein,
da steckt mich die Welt an und ab.
Ach, jetzt hört doch endlich mit dem jammern auf.
Es macht mich ganz kirre und ich ertapp mich jetzt beim richten.
Wer dichtet,
der richtet.
Huáscar Schlebusch
Foto (Ausschnitt) von Jr Korpa auf Unsplash
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