»Diät, Rohkost und Body Positivity« sind für unsere Kollegin Cornelia Schmitz aus dem AlexOffice drei miteinander verbundene Themen, die sie uns auf gewohnt unterhaltsame Weise näher bringt.


 

»Diät, Rohkost und Body Positivity«

Eigentlich wollte ich einige Aktionstage zu den obigen Themen machen, doch das Schicksal (und der Mitarbeiter-Urlaub) wollten es anders und so verwurste ich alle bereits geschriebenen Texte rund um den Begriff „Gewicht“. Beziehungsweise: Übergewicht. Und ich fange mit der Rohkost an.

Rohkost

Kann man Pfunde verlieren mit Rohkost? Nach der Corona-Pandemie, als man sich es zwangsweise zu Hause auf der Couch gemütlich machte, soll es nun für etliche Menschen wieder bergab gehen mit dem Gewicht. Doch ist Rohkost hierfür geeignet und ist das überhaupt Sinn der Sache?

Der Weltrohkosttag (wir haben für ihn verschieden Daten gefunden) wurde nicht von der Unesco ins Leben gerufen, sondern vielmehr von dem deutschen Radsportler Stefan Hiene, welcher sich nur mit Rohkost, also mit ungekochtem Obst und Gemüse ernährt. Dies mache aber nur dann Sinn, sagt er, wenn damit auch die landwirtschaftliche Produktionsweise im Sinne der Permakultur verändert wäre, wenn man also auf naturnahe und geschlossene Kreisläufe setzen würde.

Ist ausschließlich Rohkost denn überhaupt gesund? Und was ist mit purzelnden Pfunden? Tatsache ist, dass wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralien erhalten bleiben, wenn man nicht erhitzt, allerdings kann man nicht jedes beliebige Lebensmittel ungekocht verzehren und man sollte das rohe Obst und Gemüse gründlich kauen. Nicht jeder Darm verträgt die Kost – das sollte man mitbedenken! Wenn man aber jeden Tag nur drei rohe Äpfel und eine Sellerie isst, wird man wohl abnehmen – bis zur nächsten Heißhungerattacke.

Diät

Soll man aber überhaupt eine Diät machen? Viele haben das schon versucht und sind damit gescheitert. Wenn man überhaupt ein paar Kilos loswerden will, sollte man es grundlegend mit einer Ernährungsumstellung versuchen; d.h. auf Zucker, Zwischenmahlzeiten und Snacks verzichten, viel Gemüse und Proteine in die Mahlzeiten einbauen, etc. pp. – das Internet ist voll mit hilfreichen Tipps.

Rund 20 Millionen Deutsche interessierten sich im Jahre 2021 für Magerkost. Es gibt aber auch einen Anti-Diät-Tag und zwar bereits seit Mai 1992.

Die von Magersucht genesene britische Autorin Mary Evans Young wollte damals mit dem Aktionstag auf die Gefahren des Schlankheitswahns hinweisen, dem gerade junge Frauen und Mädchen erliegen. Jeder Mensch solle sich am eigenen Wohlfühlgewicht ausrichten, jeder Körper sei unterschiedlich, und das in den Medien vorgegebene Schönheitsideal sei unrealistisch, sagte sie.

Body Positivity

Heute sprechen wir allgemeiner von Body Positivity, mit der man vor allem der Diskriminierung von übergewichtigen und fettleibigen Menschen begegnen will. Gegner der Body Positivity sind der Meinung, hier werde zu hohes Gewicht, das mit etlichen Krankheiten verbunden ist, verharmlost und sogar glorifiziert. Doch eigentlich geht es zunächst einmal um radikale Selbstakzeptanz – ein Grundsatz, der einem auch bei der Bewältigung einer psychischen Erkrankung begegnet. Man soll sich bewusst wahrnehmen, aufmerksam betrachten und schließlich den Blick auf das richten, was einem an sich selbst gefällt, nicht auf die Defizite. Wenn man dann beginnt, sich zu mögen (oder nach einer Krise wieder zu mögen), ist es oft möglich, ein süchtiges Verhalten (wie bei der Mager- oder der Esssucht) aufzugeben und zu einem gesünderen, auch entspannteren Lebensstil zu finden. Im Idealfall sollte man dann weder rigide die Kalorien einer halben Gurkenscheibe zählen, noch hemmungslos einen Burger nach dem anderen in sich rein schlotzen, sondern sich liebevoll eine genussreiche Mahlzeit zubereiten.

Anti-Diät-Tag?

Und was tut man also am Anti-Diät-Tag?

Naja, man kauft sich ein schönes Kleid in einer passenden Größe, schmeißt die Diät-Ratgeber weg und trifft sich mit seinen Freundinnen in der Sauna.

Viel Spaß!

Ein Beitrag von Cornelia Schmitz

Illustration zum Antidiättag von Jean Mertznich

Illustration zum Anti-Diät-Tag von Jean Mertznich (AlexOffice)

Titelfoto (Ausschnitt) von Caju Gomes auf Unsplash


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