Unser Kollege Björn Heller aus der Alexianer Klostergärtnerei teilt mit uns seine Geschichten, die von Erlebnissen einer Clique handeln. In einer Beitragsserie werden wir immer wieder mitgenommen und lernen die Protagonisten mehr und mehr kennen. Den Auftakt machen wir heute mit den Charakter-Beschreibungen und dem ersten Kapitel »Ein Kinoabend mit anschließendem Kioskbesuch«. 


 

»Erlebnisse einer Clique« – Teil 1

 


 

Die Charaktere


Marie Kölle
Alter: 28 Jahre
Größe: 1,57 m

  • Hat braune, wellige, bis über die Schulter hängende Haare und grüne Augen.
  • Trägt häufig Ohrhänger in Stäbchenform und eine goldene Gliederkette.
  • Liebt ihr buntes Halstuch mit verschiedenen Wildkrautabbildungen.
  • Besonders liebt sie ihren dunkelblauen, gebatikten und schon etwas verwaschenen Pulli und ihre Jeans mit den roten Seitenstreifen.
  • Dazu trägt sie oft grüne Socken mit weißen Punkten und schwarze Lederstiefel mit Absätzen.
  • Im Winter sieht man sie häufig mit einer schwarzen Jacke.
  • Marie fährt einen Motorroller. Wenn der kaputt ist, nimmt sie das Fahrrad oder leiht sich ab und zu den VW Golf von den Eltern.


Anja Radarrot
Alter: 21 Jahre
Größe: 1,68 m

  • Hat „straßenköterblonde“ lange Haare, einen Mittelscheitel und blaue Augen.
  • Sie trägt ganz normale T.- Shirts , aber manchmal auch einen grünen Pullover.
  • Dazu mag sie Jeans aus festem Stoff, weiße Socken und Turnschuhe.
  • Im Winter sieht man sie häufig in einer Daunenjacke mit Pelzkragen.
  • Im Sommer geht sie bei starker Sonneneinstrahlung selten ohne ihre Sonnenbrille.
  • Anja ist eher unscheinbar.


Henna  Kölle
Alter: 7 Jahre, Schwester von Marie
Größe: 1,24 m

  • Henna hat braune Haare, eine ähnliche Frisur wie Marie und grüne Augen.
  • Ihre Haare werden am Hinterkopf mit einer Schmetterlings- oder Schleifenhaarspange zusammengehalten.
  • Besonders stolz ist sie auf ihre Bluse mit bunten Blüten, die an kleine Büsche erinnern.
  • Dazu trägt sie normale Jeans, rot-weiß geringelte Socken und Lederschuhe.
  • Henna isst für ihr Leben gern Fischstäbchen und trinkt mit Vorliebe aufgelöstes Brausepulver.
  • Mit ihrem Tretroller jagt sie mit viel Spaß schnell durch die Gegend, während sie laute quietschende Geräusche von sich gibt. Manchmal ist sie etwas albern.
  • Henna hat große Ähnlichkeit mit ihrer Schwester Marie.


Thermy Bonner
Alter: 24 Jahre
Größe: 1,70 m

  • Thermy hat lange, dunkelbraune, etwas krause, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundene Haare und braune Augen.
  • Durch Bodybuilding und Jogging , was sie regelmäßig betreibt, hat sie ein kräftige Gestalt bekommen.
  • Sie mag sehr ihre weiße Bluse mit dem Muster aus kleinen, blauen Vögeln und dazu eine hellgraue Jeans, bei der auf beiden Oberschenkeln eine 5 gestickt ist.
  • Dazu trägt sie meistens weiße Sportsocken mit farbigen Streifen und weiße, knöchelhohe
  • Im Sommer entscheidet sie sich gerne für eine bunte Steinperlenkette an ihrem Handgelenk.


Florian Bonner
Alter: 20 Jahre, Bruder von Thermy
Größe: 1,75 m

  • Florian hat sich seine Haare hellblond gefärbt , stylt sie mit Gel nach hinten und hat braune Augen.
  • Seine durchtrainierte Gestalt und die kräftigen Oberarme hat Florian durch regelmäßige Hantelübungen und Joggen.
  • Er bevorzugt Kapuzensweatshirts in blau-grau oder schwarz. Dazu trägt er Jogginghosen in hellgrau, von denen an einer eine dunkelblau- gelb gestreifte Litze an der Seitennaht verläuft.
  • Auch Florian liebt weiße Tennissocken und weiße Turnschuhe.


Helmut Winselig
Alter: 66 Jahre
Größe 1,80 m

  • Helmuts Haare haben von Natur aus eine rötliche Farbe. Inzwischen mischen sich aber auch leicht graue Strähnen dazwischen. Seine Augen sind blaugrün. Er hat eine etwas kräftigere Gestalt.
  • Helmut wechselt immer zwischen einer dunkelgrünen Jacke und einer schwarzen Lederjacke. Dazu trägt er gerne einen Pullover in verschiedenen Grüntönen, der z. T. mit kleinen und größeren silberfarbenen Mustern verziert ist.
  • Manchmal entscheidet er sich aber auch für eines seiner Oberhemden in hellblau oder weiß und eine dunkelgraue Jeans mit einem roten Gürtel, der mit einer Gürtelschnalle wie bei einem Sicherheitsgurt im Flugzeug zu schließen ist.
  • Helmut bevorzugt im Gegensatz zu Florian schwarze Socken und schwarze Lederschuhe.

 


 

»Ein Kinoabend mit anschließendem Kioskbesuch«

Am Abend waren Marie, Florian und Thermy wie abgemacht im Kino. Es lief ein Westernfilm mit dem Titel „Django“. In der Filmpause verschwand Marie mal eben schnell, um Orangenschorle ohne Kohlensäure für ihre Freunde auszugeben. „Billig war das Ganze nicht“, sagte sie, „aber ich spendiere sie trotzdem mal. „Sie stellten sich zusammen an einen Tisch, der sich in der Eingangshalle befand. „Schön süß, aber fruchtig“, meinte Marie. Thermy mit ihrer etwas albernen Art, erwiderte: „Ja, genau so, wie Du auch manchmal sein kannst.“ Anja meinte dagegen nur leicht ironisch: „Ja, Ja, Ihr wäret schon ein schönes Lesbenpaar.“ Aus Spaß schlossen sich die Beiden fest in die Arme und lachten. Dann aber plötzlich stieß Marie Thermy lachend von sich weg und meinte: „So, jetzt geh weg!“ Marie wunderte sich, wo Anja denn auf einmal herkam. Sie antwortete: „Ja, ich bin ein bißchen später nachgekommen, aber ich habe Euch dann nicht mehr gesehen.

Marie schaute auf die Uhr und sagte: „Der Film geht gleich weiter.“ Alle standen auf und gingen in das Kino zurück. „Ich sitze in der Reihe hinter Euch, nur ein paar Stühle weiter.“ fügte Anja noch hinzu. Während des Films holte Marie eine Tüte Chips aus ihrer Tasche, riss sie auf und bat ihren Freunden davon an. Sie lachte zu Thermy hinüber, die in der Nähe hinter ihr ihren Platz hatte und die, während sie in die Tüte griff, fragte: „Wo hast Du die denn her? Marie antwortete: „Eben in der Pause gekauft, für uns alle.“ Dann reichte sie die Chipstüte weiter. Alle naschten nun von den Chips, bis die Tüte leer war.

Als der Film zu Ende war freuten sich die Raucher in der kleinen Gruppe darauf, draußen endlich eine Zigarette rauchen zu dürfen. Vor allem, die Marie, denn sie ist eine starke Raucherin, aber auch Anja und Florian brauchen regelmäßig ihre Zigarette. Thermy dagegen ist nur eine Gelegenheitsraucherin. Trotzdem gesellte sie sich zu den anderen, um einfach dabei sein zu können. Nachdem alle Zigaretten zu Ende geraucht waren, wollte Marie noch zum Kiosk, um sich eine weitere Schachtel Zigaretten zu holen, und für Henna, ihrer kleinen Schwester, eine Tüte Konfektstangen, denn die aß sie gerne. Die Anderen begleiteten sie dorthin. Thermy wollte von Marie wissen, welche Süßigkeiten Henna sonst noch gerne naschen würde. Marie antwortete: „Och, Kaugummis mit Fruchtgeschmack und Lollys, die nach Orangen und Kirschen schmecken.“ Dann fiel ihr ein, dass sie für sich noch eine Dose Pulmoll mitnehmen wollte. Anja dagegen brauchte auch noch Filterzigaretten.

Nachdem sie ihre Waren bezahlt hatten, gingen die Beiden nach draußen, wo die Anderen auf sie warteten. Sie wollte gerade gehen, als ihnen ein 50-60 Jahre alter Mann entgegen kam. Die Clique kannte ihn noch aus früheren Zeiten, als er ziemlich arm dran gewesen war. Jetzt aber hatte er in ein normales Leben zurück gefunden. „Mensch, das ist doch der Helmut“, meinte Marie. „Helmut Winselig, wenn mich nicht alles täuscht.“ Er kam näher und nun konnte Marie ihn richtig erkennen.

„Du bist Helmut Winselig, stimmt‘s?“ fragte sie.“ Stimmt, der bin ich“, antwortete er erst nach längerem Hinschauen, denn er hatte die Clique und Marie schon lange nicht mehr gesehen. Und dann begann eine angeregte Unterhaltung, auch über die alten Zeiten. Schließlich bat er die Clique in den Kiosk, dessen Besitzer ein Bekannter von ihm war. Im Innenraum drehte sich langsam der Deckenventilator, während die Kühlschränke so vor sich hin brummten. Alle bestellten sich ein Flaschenkölsch, was jeder für sich bezahlte. Marie fiel wieder ein, dass sie noch Kinderschokolade für sich und Henna kaufen könne und vielleicht auch dazu noch Zitronen-Orangen-Limonade für Beide.

Anja neckte Marie: “Sieh zu, dass Du nicht den ganzen Laden leer kaufst!“ Marie schaut Anja mit intensivem Blick an und erwiderte: „Das war mal wieder sehr witzig.“ Anja knallte die Flasche auf den Tisch und giftete: „Natürlich, wie immer!“ Marie nahm ihre Zigarettenschachtel und drehte sich Richtung Tür und erwiderte: „Brüll Du mal lieber hier nicht so rum.“ Draußen vor der Tür zündete sich Marie dann eine Zigarette an. Anja folgte ihr nach draußen, doch Marie wollte alleine sein. Anja war ärgerlich. „Ich lasse mir von Dir nichts verbieten, verstanden!“ Marie stand etwas abseits der Tür. Sie antwortete: „Lass mich jetzt!“ und mit verärgertem Blick auf Anja brüllte sie: „Geh rein, los, geh rein!“ Anja drehte sich um und ging nach drinnen zu den anderen zurück.

Helmut empfing sie mit den Worten: „Habt Ihr Euch jetzt ausgesprochen?“

Anja stellte sich zu ihnen an den Tisch, trank ein paar Schlucke und sagte: „Ja klar, mit Händen und Füßen natürlich.“ Dann aber lächelte sie und fügte hinzu: „Natürlich nicht, das war jetzt nur Spaß.“

Anja blickte durch das Fenster nach draußen, wo Marie rauchend stand und fuhr fort: „Außerdem hätte ich wenig Chancen gegen sie. Gut, ich kann vielleicht gut brüllen und jemanden ordentlich zurechtweisen, aber sie hat das Ringen gelernt.“ Anja nahm die Flasche wieder und trank einen weiteren Schluck. Sie behielt die Flasche in der Hand, da die sowieso bald leer war und fuhr fort. „Ich könnte selbstverständlich auch zuschlagen, doch das lasse ich mal lieber bleiben.“ Etwas später kam Marie wieder zur Tür hinein. „Hast Du Dich beruhigt und abreagiert?“ wollte Helmut wissen. „Dann stell Dich wieder zu uns. Marie nahm ihr Bier und trank es in einem Zug aus. Bööööbs…. Sie rülpste laut. „Ich möchte hier heute keine Schlägerei sehen!“ sagte Helmut vor der ganzen Runde. Vertragt Euch jetzt lieber wieder.“

Marie und Anja grinsten und taten dann, was Helmut ihnen geraten hatten.

Darauf hin beschloss der Kioskbesitzer, noch eine Runde „aufs Haus“ auszugeben. Danach wollte er dann aber auch Feierabend machen. Nachdem sich alle ein Kölsch gegriffen hatten, rief Thermy deshalb laut: „Letzte Runde! Feierabend!“ Dann gackerte sie fröhlich, was auch endlich Marie wieder aufheiterte. Thermy legte den Arm um Marie und sagte: „Na, Mariechen, jetzt ist doch alles wieder ok.“

Wenige Minuten später hörte man vor dem Kiosk ein lautes Hupen und dann ein ordentliches Scheppern. Marie und Thermy waren erschrocken. Es hatte sich ein Verkehrsunfall ereignet. Ein Autofahrer war unkonzentriert aus einer Parklücke ausgebogen.

Die Clique kümmerte sich jedoch nicht weiter darum, verabschiedeten sich vom Kioskbesitzer und verließen den Kiosk. Auf ihrem Weg zur Bahnhaltestelle sahen sie noch ein Polizeifahrzeug mit Blaulicht zum Unfallort flitzen.

Helmut, der noch mitgekommen war, wollte von Marie wissen: „Besitzt Du eigentlich einen Führerschein?“ Marie antwortete, während sie die Treppe zur U-Bahn Haltestelle hinuntergingen: „Natürlich.“ Alle schauten auf die Bahnanzeigetafel. Die nächste Bahn würde in 4 Minuten kommen, die danach in 8 Minuten. Anja war dafür, die Bahn in 8 Minuten zu nehmen, damit oben alle noch Eine rauchen konnten. Anja hatte nämlich Schmacht. Alle waren einverstanden. Helmut interessierte sich weiter für Anja und ihren Führerschein. Er fragte sie: „Fährst Du denn ein Auto?“ Nachdem sie Helmut eine Zigarette angeboten hatte, antwortete sie: „Ich fahre einen Roller, kein Auto.“ Helmut bedankte sich für die Zigarette und fragte: „Vielleicht einen Piaggio?“. Marie gab Helmut Feuer, da er sein Feuerzeug nicht finden konnte. Sie steckte ihre Zigarette in den Mund und holte aus ihrer Jackentasche ein Schlüsselbund hervor. „Kann ich Dir zeigen“, sagte sie und hielt Helmut einen Zündschlüssel vor die Nase, auf dem „Piaggio“ stand. Helmut schaute auf den Schlüssel und staunte: „Es stimmt tatsächlich, ein Piaggio!“ Marie nahm ihre Zigarette aus dem Mund und steckte den Schlüsselbund zurück in ihre Jackentasche. Bald würde die Bahn kommen und sie mussten sich beeilen. Sie warfen die Zigarettenstummel in den Aschenbecher und gingen die Treppe hinunter. Bald darauf erschien die Bahn, in die sie einstiegen und nach Hause fuhren. Helmut fuhr noch ein Stück des Weges mit, da er zunächst den gleichen Weg hatte. Er hatte sich über Anjas Verhalten beim Streit mit Marie geärgert und wollte sich erstmal zurückziehen.

Auf dem Heimweg besprachen sie noch das nächste Wochenende. Geplant war eine Party bei Marie zu Hause. Helmut war natürlich auch eingeladen und jeder sollte etwas mitbringen.

Ein Beitrag (Teil 1) von Björn Heller

Lest hier:
Teil 2 der »Erlebnisse einer Clique« (»Die Party bei Marie«)
Teil 3 der »Erlebnisse einer Clique« (»Grillen im Volksgarten«)

Bild (Ausschnitt) von Arifur Rahman auf Unsplash


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