Lest hier Teil 3 der »Erlebnisse einer Clique« – einer Geschichten-Serie unseres Kollegen Björn Heller aus der Alexianer Klostergärtnerei. Im heutigen Kapitel sind wir mit der Clique beim »Grillen im Volksgarten« mit dabei.
»Erlebnisse einer Clique« – Teil 3
»Grillen im Volksgarten«
Nach der Party bei Marie im Frühling hatten sich die Freunde mehrfach getroffen und verschiedene Dinge unternommen. Darüber war es Sommer geworden und alle sehnten sich nach einer Party im Freien.
Marie und Henna hatten ihren Wocheneinkauf erledigt und waren nun zu Hause angekommen. Marie bereitete für sich und ihre kleine Schwester Henna ein warmes Abendessen vor. Marie lud ihre Schwester immer gerne zu sich ein.
Gerade als Marie mit Kochen beschäftigt war, klingelte ihr Handy. Etwas genervt meldete sie sich mit ihrem Nachnamen: „Kölle“. Thermy war am Apparat und wollte wissen, ob für den nächsten Tag etwas geplant sei. Marie wusste in dem Moment nichts zu sagen und meinte nur: „Du Thermy, ich bin gerade beim Kochen und habe das Essen auf dem Herd stehen. Ruf mich doch später nochmal an, wenn es was Wichtiges zu besprechen gibt.“ Dann beendete sie das Gespräch und begab sich wieder in die Küche. Dabei hatte sie plötzlich eine Art Sprichwort im Kopf. * „Was schlägt das Herz doch weiter still, trotz Gedanken, die man nicht haben will.“ Sie stellte fest, dass sie immer noch etwas beleidigt war über Thermys häufiges albernes Verhalten. Irgendwie konnte sie Thermy deshalb nicht so gut leiden.
Marie beschloss, den folgenden Tag mit Henna zu verbringen, bevor sie ihre Schwester wieder zurück zu ihren Eltern bringen würde. Es wurde ein schöner gemeinsamer Tag und sie hatten viel Spaß.
In der kommenden Woche hatte Marie in ihrem Beruf als Sozialarbeiterin viel zu tun und am darauf folgenden Wochenende stellte sich heraus, dass Henna noch für die Schule lernen musste und deshalb keine Zeit hatte, ihre große Schwester zu besuchen.
Deshalb verabredete sich Marie nun mit René, Anja, Thermy und Florian. Es sollte eine Partynacht mit Musik und Tanz, Grillen und Kölsch im Volksgarten geben. Gleichzeitig feierten sie Anjas Geburtstag, der im August gewesen war, nach.
Marie hatte sich etwas auffallend zurecht gemacht, was ihre Freunde schon von weitem erkennen konnten und hatte ihren Freund René dabei. Thermy sagte: „Schau mal Florian, da kommt Marie!“ Florian, der den Auftritt von Marie doch eigentlich recht gewagt fand, antwortete nur: „Ja, und sie hat sich ziemlich flott angezogen.“
Marie trug einen kurzen, dunkelgrauen Rock und mit einer weissen Bluse und dazu offene Schuhe ohne Strümpfe. Um den Hals trug sie ihre Kette, die jetzt sehr gut zur Geltung kam.
Um 20.00 Uhr startete dann die Party, die bis 23.00 Uhr dauern sollte.
Mitgebracht wurden Würstchen, Steaks und Toastbrot sowie die dazugehörigen Grillsaucen, Ketchup, Senf und auch Majonaise.
Marie hatte eine Schüssel selbst zubereiteten grünen Salat dabei, der gut zu den Speisen vom Grill passte. Außerdem gab es noch selbstgemachte Frikadellen.
René brachte die alkoholfreien Getränke, wie Cola, Fanta und Mezzo-Mix mit.
Marie hatte bei der Planung schon die Idee gehabt, ob vielleicht Helmut auch vorbei kommen solle. Die Anderen hatten nichts dagegen gehabt, auch Anja nicht. Denn sie musste es entscheiden, da es schließlich ihre nachträgliche Geburtstagsfeier war. So erklärte sie ihren Freunden: Der Helmut darf gerne zu meiner Geburtstagsparty kommen und über die blöde Situation mit Marie am Kiosk werde ich garantiert nicht mehr reden.“
„Wo Du gerade vom Kiosk sprichst“, fügte Marie hinzu, „da waren wir vorhin noch und habe die alkoholischen Getränke gekauft. Ich soll Euch schön und Nico, unserem Kioskbesitzer, grüßen!“ Das fanden ihre Freunde nett und René bestätigte „Der Nico ist der Beste!“
Marie und Florian gossen sich zuerst ein Mezzo-Mix gegen den Durst ein und stellten fest: „Mensch, tut das gut! Außerdem ist das Zeug jetzt noch schön kühl.“
Anja gesellte sich zu René und Marie und berichtete, dass sie schon mit Helmut telefoniert hätte und es sei ihm eine Freude, zu der Party kommen zu dürfen. In dem Moment erschien er auch schon. Er begrüßte alle sehr herzlich und gratulierte Anja nachträglich zum Geburtstag. In der Hand hatte er eine Netto- Einkaufstüte, in der sich Chips und Salzstangen befanden.
Helmut zeigte sich stark beeindruckt von Maries Aussehen, die dazu äußerte, dass sie sich gerne zu bestimmten Anlässen auch mal etwas schicker anziehe.
Der weitere Abend verlief im Großen und Ganzen gut.
Die Speisen wurden weitestgehend verzehrt und im Anschluss bewegte man sich auch etwas zur Musik, die ein Mischmasch war aus den verschiedensten älteren und auch richtig alten Hits. Auch Heavy Metal durfte dabei nicht fehlen, so dass die Stimmung gut war.
Helmut unterhielt sich angeregt mit seinen Freunden über alte Zeiten. Dabei stiegen hin und wieder Erinnerungen hoch von seinen Erlebnissen hier im Volksgarten oder aus der Wahner Heide und dem Stadtwald zu der Zeit, wo er obdachlos war. Auch dort war er hin und wieder mal von Fremden zu einem Grillwürstchen eingeladen worden, zu denen er aber später keinen Kontakt mehr hatte.
Doch nun hatte er mit seinen neuen Freunden wieder Ablenkung, Spaß und spürte etwas wie Begeisterung. Auch das Essen schmeckte ihm wieder und besonders Maries Salat hatte es ihm angetan.
Inzwischen war es schon ziemlich düster geworden, doch man hatte für den späten Abend extra Fackeln mitgenommen, denn dort , wo sie sich im Park gerade befanden, gab es keine Außenlaternen. Im Grunde, war es mit Fackeln auch viel gemütlicher. So saßen sie noch eine Weile in netter Runde, bis sie dann letztlich alle Sachen zusammen packten und warteten, bis die Fackeln ausgebrannt waren. Dann machte sich jeder auf den Weg nach Hause. Es war wieder ein toller Samstagabend mit der Clique gewesen.
* Dieses Sprichwort ist ein Ausgedachtes vom Schreiber der Geschichte.
Ein Beitrag (Teil 3) von Björn Heller
Lest hier:
Teil 1 der »Erlebnisse einer Clique« (»Die Charaktere« + »Ein Kinoabend mit anschließendem Kioskbesuch«)
Teil 2 der »Erlebnisse einer Clique« (»Die Party bei Marie«)
Bild (Ausschnitt) von Arifur Rahman auf Unsplash
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