In diesem Gedicht, das für Werner Otto von Boehlen-Schneider als für ihn beispielhaft gelten könnte, setzt er sich mit der Sinnsuche des lyrischen Wortes auseinander.


 

Geworfenheit und letztes Ziel

Aus fragenden Gewalten Licht zu schlagen
Den rechten Stein zu finden, um aus Mühen
Lebendig hoch Errungenes im Glühen
Des ersten Morgens dankbar zu erwagen
Ist Bild gewordne Märe, sie verlockte
Zu Taten-Strom, gebärendem Beginnen
Ins Seiende gerufen, um den Sinnen
Ein Anderes, wenn unser Atem stockte
Zu weisen, aus Verlangen gleißne Füllen
Das Ewige in Zeitlichkeit gebildet
Um Trost des Alters, das sich selbst ermildet
Zu finden und in Trauer zu verhüllen.

Werner Otto von Boehlen-Schneider  Werner Otto von Boehlen-Schneider

„Dieses als für mich exemplarisch gelten könnende Poem stellt die Sinnsuche meines Dichtens dar: fragendes Tasten, auf unsagbar Bleibendes hin, jenseits des durch Worte Darstellbaren in metaphysisches Schweigen und Staunen; durch solche Zaubergewebe der Klänge fernab alltäglichen Wollens strebt es edlem Menschentum, urgründigem Heraushören, dem werdenden Selbst zu.“  

 


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