Für seinen Artikel »Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen« hat Sebastian Langen mit Kollegen den täglichen Weg zur Arbeit im AlexOffice in Kalk unter die Lupe genommen. Barrierefreiheit „Daumen hoch“ oder „Daumen runter“? Lest hier, welche Bewertungen sie abgegeben haben. Und schaut euch dazu auch das Video an!
Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen
Am 5. Mai war der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen im Rahmen der Aktionswoche Inklusion. Auf unserer AlexOffice Social Media Präsenz haben wir in den Storys dazu Informationen mit euch geteilt!
Gegen Mittag waren wir dann mit unserem Social Media Team unterwegs und haben ein paar Fotos und Videos zu dem Thema gemacht!
Das Video (Reel) findet ihr hier:
VIDEO-Gleichstellung-von-Menschen-mit-Behinderung
Hauptverkehrsstraße beim Bürgeramt Köln Kalk
Unser erster Stopp war die Ampel an der Hauptverkehrsstraße beim Bürgeramt Köln Kalk – dem Kundenzentrum der Stadt Köln
Hier befindet sich unter anderem der Weg vom ÖPNV zur Schwerbehindertenstelle (Dillenburger Str. 27) und weder hier noch auf anderen Ampeln waren die akustischen Signale zu hören, die bei einer so stark befahrenen Straße den Menschen mit Sehbehinderung (wie einer Erblindung) die Möglichkeit bieten, wie Leute ohne diese Behinderungen die Straße einigermaßen sicher zu überqueren (solange sich Autofahrer an die Ampelzeichen halten 😉 ). – Das ist für mich persönlich etwas, wo ich mich drüber aufgeregt habe, da ich Leute mit diesen Behinderungen im Freundes- und Bekanntenkreis habe! Da gibt’s einen dicken roten Daumen runter und unser Schild für ein Defizit der Barrierefreiheit, was Menschenleben gefährden könnte auf Wegen, die für diese Personen auf dem Weg zum verantwortlichen Amt für Schwerbehinderte der Stadt Köln unausweichlich sind!
Auf dem Weg zum nächsten Stopp haben wir im Neubaugebiet, welches erst dieses Jahr fertig gestellt wurde, gesehen, dass der Spielplatz u. a. mit Rampe vorbildlich ins Gelände integriert wurde. – Da haben wir außerplanmäßig einen grünen Daumen hoch gegeben!
Haltestelle Trimbornstraße in Kalk
Der reguläre zweite Stopp war bei der Haltestelle der Deutschen Bahn in Kalk (Trimbornstraße). Der eh schon sehr unhygienische und baulich unansehnliche (und gefühlt unsicher wirkende) Weg zum Aufzug ist häufig zugeparkt. – Die Katastrophe für Leute mit einer Gehbehinderung ist aber, dass der Aufzug selber seit über einem Jahr defekt ist, obwohl die Aushänge der Deutschen Bahn die Menschen mit sehr weit in Zukunft liegenden Reparatur-Versprechen bei Laune zu halten versuchen. – Hier sind sowohl ein Arbeitskollege als auch Freunde, die in Kalk wohnen, durch die Unfähigkeit der Unternehmen und die Ignoranz gegenüber uns Behinderten stark beeinträchtigt – auch deshalb weil dies die wichtigste Haltestelle auf dem Weg zur bereits erwähnten Schwerbehindertenstelle der Stadt Köln ist: Der dicke rote Daumen runter für die DB und unser Schild für ein Defizit der Barrierefreiheit von Menschen mit einer Gehbehinderung (wie z. B. Rollstuhlfahrern)!
Was mir am Rande der relativ steilen Treppe (die für gehbehinderte Menschen schwer zu begehen ist und auch oft zu lebensgefährlichen Stürzen führen kann) aber positiv ins Auge fiel, waren die Haltestellenbezeichnungen am Geländer in Brailleschrift, die man sowohl bei der DB als auch bei der KVB immer häufiger bemerkt: Unser Grüner Daumen hoch! – Haltet mal bei euren Haltestellen ein Auge drauf, ob ihr sie dort entdecken könnt!
Haltestelle Kalk-Post
Der letzte Stopp war bei der Haltestelle der Kölner Verkehrsbetriebe (Kalk Post), wo mir auch ohne eine Gehbehinderung negativ aufgefallen ist, dass die Aufzüge direkt nur jeweils zu einem der Gleise führen. – Die Ausfälle sind hier selten, aber kommen durchaus vor. – Daher gab es für uns sowohl den grünen Daumen hoch als auch den roten Daumen runter!
Persönliches Fazit
(meine Meinung als SebLangen):
Wenn man die Augen aufmacht, sieht man viele Defizite, obwohl es auch Verbesserungen gibt! Man kann seine Beschwerden melden (…) oder sich mit Seiten wie www.weelmap.org über barrierefreie (rollstuhlgerechte Orte) informieren. Aber vieles geht nicht weit genug. Als ich mich vor der letzten NRW Wahl 2017 bei der Podiumsdiskussion der Alexianer Werkstätten über das Thema beschwert habe, fühlte ich mich nur von einer Kleinpartei vor Ort entsprechend vertreten! Da bald NRW Wahl ist, informiert euch bitte bei den Wahlprogrammen, welche Parteien solche Aspekte der Inklusion thematisiert haben und schreibt ggf. den Kandidaten der Wahl eine Nachricht. – Ihr könnt ihnen diesen Artikel gern in diesem Rahmen zukommen lassen!
Aktion Mensch
Mehr zu dieser Aktion findet ihr auf der Homepage der Aktion Mensch, welche zudem Inhalte von teilnehmenden Unternehmen wie unser AlexOffice auf deren Social-Media-Präsenz „Re-Posten“ (erneut teilen):
www.aktion-mensch.de
www.facebook.com/aktion.mensch
www.instagram.com/aktion_mensch
Social Media Team des AlexOffice
Wir als Social Media Team des AlexOffice haben die Ambition, bei solchen Aktionen präsent zu sein. – Damit ihr sowas nicht verpasst, hinterlasst auf der Alex Office Facebook Seite bzw. auf Instagram ein „Like+Follow“:
www.facebook.com/alexofficekoeln
www.instagram.com/alexoffice_koeln
Zur meiner Person
Ich habe mich im Herbst 2022 nach über 12 Jahren Betriebszugehörigkeit der Alexianer Werkstätten für den Werkstattrat beworben. Die Entscheidung der neuen Besetzung steht jedoch noch aus.
Euer Sebastian Langen (SebLangen)
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Titelbild von 👀 Mabel Amber, who will one day auf Pixabay
Auch du kannst deinen Text, deine Erfahrung, dein Gedicht oder auch deinen Podcast bei uns einreichen. Unter Kontakt findest du unsere Ansprechpartner. Schick uns dein Werk und wir veröffentlichen es.
Interessanter Artikel. Positives Fazit für mich ist, dass wir offensichtlich davon wegkommen, dass Menschen mit Behinderungen einfach nicht mitgedacht werden. Welche Priorität es dann hat, diese Infrastruktur zu erhalten, ist leider eine andere Frage. Ich erlebe aber auch wieder teilweise seltsame Reaktionen. Wir haben eine Radquerung gebaut, die behindertengerecht ist und die Radfahrer wollten dann, dass wir Teile rückbauen, weil sie sich von den Rillen für Sehbehinderte behindert fühlen.
Vielen Dank für dein Feedback!
Ja wir kommen tatsächlich langsam weg davon – aber dafür setzen wir uns auch ein und es ist ein langer Weg vor uns: Grade Menschen mit seelischen (psychischen) Behinderungen werden oft zu Unrecht belächelt und grade im Alltag sind hier viele Vorurteile die abgebaut werden müssen; Der neue Artikel kommt morgen online (wieder mit einem Reel auf https://www.instagram.com/alexianerwerkstaetten_koeln & https://www.facebook.com/alexianerwerkstaettenkoeln – dort ist auch ein Interview zu sehen wo ich mit meinem Alter Ego „Doc Köllewood“ auftrete; Zudem findet man hier im Xblog auch meinen Jahresbericht wo ich genauer auf meine eigenen Erfahrungen eingehe:
https://xblog.alexianer-werkstaetten.de/mein-jahresrueckblick-und-meine-plaene-fuer-2023/)
Rillen für Sehbehinderte sind tatsächlich etwas was beim Thema Radweg wichtig ist, da hier ein Unfallrisiko besteht; Aktion Mensch“ die den Protesttag medial begleitet hat hier ein gutes Beispiel auf der Seite wie so ein Alltag einer Blinden Person abläuft https://www.aktion-mensch.de/ortefueralle (gehe dazu im morgigen Artikel ein); Der Inkluencer „Mr Blind Life“ hat diverse Videos zu diesen Leitstreifen gemacht: https://www.youtube.com/@MrBlindLife/shorts
mfg
SebLangen