Anlässlich des „Ich-mag-Pferde-Tages“ am 15. Juli erinnert sich unser Kollege Werner Otto von Boehlen-Schneider aus dem AlexOffice in seinem kleinen Text »Ich mag Pferde« an Ereignisse, die ihn mit diesem geliebten Tier verbinden. 


 

»Ich mag Pferde«

Hunde seien die besten Freunde des Menschen, so heißt es. Doch was ist mit Pferden? Diese sanften Riesen durfte ich während meiner Kindheit und Jugend im Weserbergland kennen- und lieben lernen, im familiären Kontext, der dörflichen Struktur, Festen und Wettbewerben.

Erste Erinnerungen scheinen anlässlich des Sankt-Martin-Tages auf, als der Heiligen-Darsteller mit imponierender Geste seinen Mantel vom langmähnigen Kaltblüter herab dem Bettler mitteilte. Auch Sankt Nikolaus erschien fackelumringt in rot-golden wallendem Mantel ­– auf einem Schimmel. Westfälische Schützenfeste ohne berittene Oberste? Kaum denkbar. Unter fröhlichem Trommel- und Trompetenklang ritten sie mit Säbelblitzen an mir vorüber und regten zu Träumen an. Auch die jährliche Fuchsjagd wurde mit großem Trubel begangen.

In meiner Familie wird gern geritten, im Alter von drei Jahren saß ich zum ersten Mal auf einem Wallach, und auch einige Turnierschleifen konnten errungen werden. Doch neben dem rein Sportlichen sind Pferde einfühlsame Gefährten, die Stimmungen spiegeln, Nähe schenken und in teilweise jahrzehntelangen Beziehungen unser Leben beglücken können. Mein jetziges Pferd, Adorator, ein schlesisches Warmblut, ist ein solcher Herzenskamerad, feinfühlend, vertrauend, großartig.

Text und Grafik:
Werner Otto von Boehlen-Schneider
Werner Otto von Boehlen-Schneider


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