Im Oktober reiste unser Kollege Werner Otto von Boehlen-Schneider (AlexOffice) nach Irland und begegnete dabei auch der Musik dieses Landes. In seinem persönlichen Erfahrungsbericht »Irish Folk« gibt er uns so manche interessante Informationen.


 

»Irish Folk« – Ein Erfahrungsbericht

 


 

Während meiner Irischen Reise im Oktober diesen Jahres lernte ich in den Pubs von Dublin, Tralee und Kilkenny den Irish folk kennen, eine volkstümliche, mit Fiedel, Pfeife, Dudelsack und gelegentlich unterstützenden Gitarren und Trommeln gespielte Musik, welche teils ernste, doch auch augenzwinkernd-anzügliche Themen kennt. Genannt seien hier aus dem reichen, oftmals nur instrumentalen, Fundus die klassisch gewordenen Lieder „Fields of Athenry“, „Wiskey in the Jar“ und „Molly Malone“. Ersteres thematisiert die ungerechte Behandlung der irischen Landbevölkerung durch die englische Besatzungsmacht im 18. und 19. Jahrhundert, das zweite ein gesetzloses Leben, letzteres die an nicht näher definiertem „Fieber“ verstorbene Dubliner Muschelverkäuferin Molly, welche auch gewisse körpernahe Dienstleistungen angeboten haben soll.

Festgehalten werden können die starke Rhythmisierung und schnellen Tempi des musikalischen Volksgutes, welches in den vergangenen Jahrzehnten neu interpretiert auch ein vorwiegend junges Publikum anzusprechen in der Lage gewesen ist. Gerade in den Pubs gaben viele Studenten ihre live music auf recht hohem Niveau zum Besten, unterstützt von einer etwas biergeschwängerten (Smithwicks, Guinness und andere), familiären Atmosphäre der gut besuchten Gaststätten.

Auch der irische Stepptanz, innerhalb vieler Generationen von Schülern entwickelt, denen das Tanzen vonseiten der katholischen Kirche untersagt war, ist, mit nah am Körper gehaltenen Armen, sehenswert und untermalt die traditionellen Musiken rhythmisch. Getanzt werden auch der Quadrille verwandte Figuren, welche teilweise mit Stampfen und Eselsgeschrei unterlegt den Zweck gehabt haben mögen, die Tänze der englischen Oberschicht ins Grotesk-Lächerliche zu ziehen und so trotz eines mühseligen Alltages Freude zu finden.

 

Werner Otto von Boehlen-Schneider
Werner Otto von Boehlen-Schneider

Von seiner Irischen Reise hat Werner auch Fotos mitgebracht, die man sich auf seiner Instagram-Seite ansehen kann, zum Beispiel: Foto 1 | Foto 2 | Foto 3 | Foto 4 | Foto 5 | Foto 6 | Foto 7 | Foto 8

Titelbild (Ausschnitt) von andreas160578 auf Pixabay 


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