Lyrik über Erkenntnis von L.S. – „Lyrik ist nicht nur eine literarische Gattung, sondern auch Ventil unseres Denkens und Erlebens.“ 

Zum über uns sich breitenden Erkennen

Vom Düsteren zum Lichten, das wir noch weniger begriffen
Da es ja ferner und nicht hörbar, sondern hoch, im Idealen, west.

In allem bemühenden Streben und Werden
Dem Tag zu gefallen, der morgen entäußert
Ins nichtig Gewordene schwindet, liegt Leben
Verheißung und Wirrnis, denn borgen den Wassern
Wir Stärke? Aus Felsen erhebt sich die Schöne
Des ewgen Verganges mit ahnenden Händen
Um nach den im Zeugnis verharr’nden Äonen
Dem Wenden der Sänfte zu fallen, im wahr’nden
Genügen des zeitlos Enthobenen, Allen
Zum Bild einer Stärke im Beugen, beflissen
Bedächtigen Neigens der Dauer, die ferner
Uns steht als die Zeichen des lichtenden Traumes.

Erhebe den Blick aus Gefilden der Tage
Und sehe ein Größeres wagend die Fülle
Verborgener Gottheit im Kleinen, erhaltend
Sich stetig in Wandel erfindende Gänze
Des Möglichen, Allem die Zeit der Erprobung
Gewährend, um leise belehrend verbinden
Zu können, erkennende Menschen begreifend
Getragen, da jenseits der Hülle des Fleisches
Die webend erahnbaren Geister umkleidend
Sich mühen, ob Worte als Fäden zum Einen
Uns höben, den bebnen Vergängen entzögen
Zur Schau des im Tiefsten sich findenden Schweigens.

Erhörung geschieht aus den Wassern des Gebens
Errungene Scheine, in Wahrheit geschenkte
Bedrängende Nöte verweisende Boten
Erhellen das Ufer der trennenden Ferne
Am Quell des Vergessens Genährte verstummen
Im Horchen vereinzelnder Gaben erinnernd
Woraus ihre Kunde bestehe: Erschautes
Bewahrend in liebender Sorge der Stete
Den Urgrund des eigenen Wesens erkennend
Um stammelnde Schöne ins Dasein zu rufen
Auf die wir verwiesen bedächtig und sammelnd
Den Hufen des Währenden, Hoffnungen säten.

 L.S.

 


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