Anlässlich der christlichen vorösterlichen Tage hat unser Kollege Werner Otto von Boehlen-Schneider (AlexOffice) in seinem Beitrag »Meditationes in paschalis« einige lyrische Meditationen zu Ostern verfasst und ein Titelbild dazu ausgewählt. Er wünscht uns „ein besinnliches Einfühlen“.


 

Lyrische Meditationen zu Ostern

»Meditationes in paschalis«

Quid ultra debui facere tibi et non feci?


 

Coena

Du, Schenkender von Ewigkeit
Verbargst Dich in der Zeit, um mild
Erhaben uns an Dich zu binden
Und schenktest wie im Vorhinein
Das willentlich Vollzogene
Um tiefen Ängsten zu erliegen
In die des Vaters Engel trat
Er reicht die Gaben am Altar
Und bringt im Wort die Gottheit tragend
Durch uns zu endnen Zeiten dar
Worin das Unentborgne ruht
Dass wir von eignem Willen lassen.

Parasceve

Erhöhter Überwindender
In Zeitlichkeiten Friede bringend
Um aus der unentsponn’nen Fülle
Als sorgend wahrer Lindernder
Das Willentliche offenbarend
Bereitete zu Weiden führend
Und innerlichstes Sein berührend
Uns liebeopfernd zu umgarnen
So ziehe alle an Dein Herz
Denn offne Wunden werden Pforten
Du führst ein Volk aus allen Orten
Zur ewig währ’nden, goldnen Stadt.

Sabbatum

Aus Schweigen schufest Du Dir Raum
Und konntest nicht in Toden bleiben
Da aus dem Allerschaffnen Sein
Die Stete Deines Wesens quillt
Belebe aus der gütgen Weite
Den schmalen Grat zur lichtnen Bahn
Wir steigen wie in Jakobs Traum
In Opfermahlen weltenthoben
Aus Endlichkeiten zu Dir hin
Und fragen hoffnungswissend viel
Bewahre uns in diesem Tagen
Zum unverhüllten Übergang.

 

Werner Otto von Boehlen-Schneider
Werner Otto von Boehlen-Schneider

Titelbild (Ausschnitt) von geralt auf Pixabay 


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