Der Beitrag »Never forgotten and forever in my heart!« von Jean Mertznich aus dem AlexOffice handelt von Trauer und Trost. Jean erinnert sich an ihre geliebte Tierfreundin, die Wasserschildkröte Hilde und lässt uns an den intensiven Gefühlen teilhaben, die der Abschied von ihr mit sich bringt. Auch in ihren ausdrucksstarken Bildern verarbeitet Jean ihre Empfindungen und findet (und spendet) Trost damit.   

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Never forgotten and forever in my heart!

Wie fühlt es sich wohl an, einen treuen Wegbegleiter zu verlieren?

Ich weiß im Moment gar nicht, wo mir der Kopf steht, es fühlt sich alles so leer/einsam an!

In meinen eigenen 4 Wänden fühle ich mich momentan auch nicht wohl, es fehlt was. Jemand, der mich auf seine eigene Art begrüßt, wenn ich zur Tür reinkomme und mein Heimkommen ersehnt.

Ende Januar musste ich eine traurige wie auch schwere Entscheidung treffen, ich musste meine geliebte Wasserschildkröte „Hilde“ von ihrem Leid erlösen lassen, sie hat ein stolzes Alter von 30 Jahren erreicht. Ich hatte sie damals übernommen, so verbrachten wir 10 schöne Jahre zusammen.

Wir hatten noch zuvor gekämpft, aber leider den Kampf verloren, der Tag war eigentlich nur ein Kontrolltermin beim Tierarzt, ob die angesetzte Therapie die gewünschte Wirkung zeigt, aber leider war die Erkrankung schon zu weit fortgeschritten, und die Werte sahen schlecht aus. Der Arzt hatte mir zwar gesagt, man hätte nochmals die Anfangstherapie versuchen können, die anfangs gut angeschlagen hatte, aber nur für kurze Dauer. Ich habe daraufhin gesagt, dass es keinen Sinn macht und sie sich nur weiter quälen würde, da sie schon keinen richtigen Appetit mehr hatte und sich nicht mehr sonnen gehen wollte, sondern sich eher zurückzog und versteckte. Daraufhin meinte er zu mir: „Sehr gute Entscheidung zum Wohle des Tieres.“

Ich durfte mich dann von ihr verabschieden, hatte auch die Möglichkeit, dabeizubleiben, aber es ging nicht. Da meinte er: „Gehen Sie an die frische Luft, wir holen sie, wenn wir fertig sind.“ Die Tierarzthelferin kam dann raus und meinte: „Wenn Sie wollen, können sie nochmal zu ihr rein und in Ruhe Abschied nehmen.“ Hilde lag ganz friedlich da, und es wurde auch eine ruhige Atmosphäre geschaffen, indem sie das Licht löschten. Auch sonst war das Praxisteam sehr einfühlsam und empathisch, und ich fühlte mich sehr gut aufgehoben dort.

Es tat sehr weh, Hilde gehen zu lassen, aber ich wusste es war die richtige Entscheidung. Alles andere wäre ihr gegenüber nicht fair gewesen.

Rosengarten

Hilde wurde dann schließlich durch das Tierkrematorium „Rosengarten“ eingeäschert, zusammen mit anderen verstorbenen Seelen und dann dort auf dem Gelände im Rosenbeet verstreut.

Rosengarten bietet auch einen Gedenkseite an für alle Tiere die dort eingeäschert wurden. Diese kann der/die Besitzer*in dann selber erstellen und auch mit Anderen teilen. Was, wie ich finde, eine sehr schöne und tolle Idee ist. Andere können einen Kommentar oder eine Rose hinterlassen: www.rosengarten-sterne.de

Hilde und ich

Hilde fehlt mir sehr, ich vermisse das Plätschern der Pumpe und auch, dass mich jemand beobachtet. Denn das konnte sie gut, meine kleine „Stalkerin“.

Und wir waren auch so manches Mal nicht einer Meinung, wenn sie meinte, mich ärgern zu müssen, indem sie ihr Zuhause auseinandernahm oder Krach machte – immer dann, wenn ich in Ruhe fernsehen wollte.

Sie hatte auch ihren eigenen Kopf, spürte es jedoch auch, wenn es mir nicht gut ging.

Einmal überraschte sie mich auch, indem sie aus ihrem Aquarium kletterte und auf einmal neben meinem Bett saß und mich anguckte. Ich dachte erst, ich spinne und sehe nicht richtig. Dies tat sie auch mal, als ich längere Zeit nicht zu Hause war, da sie mich wohl vermisste. Meine Freundin fand das nicht so lustig und dachte, sie wäre abgehauen. Dabei versteckte sie sich in meinem Schlafzimmer zwischen meiner Wäsche.

Ich nannte Hilde auch liebevoll „Schnepfe“, weil sie wie ich ihren eigenen Kopf hatte und sich manchmal stur zeigte. Wir passten halt gut zusammen.

Hummel

Vor paar Jahren hatte ich schon meine „Seelenhündin“ Hummel verloren, war jedoch nicht dabei, als sie erlöst wurde. Damals zerbrach es mir das Herz, als ich die Nachricht erhalten hatte und wusste erst nicht, wohin mit meinem Schmerz und meinen Gedanken. Ich hatte ihr dann einen Abschiedsbrief geschrieben, diesen verbrannt und mit in ihr Grab gegeben. Es sah auch so aus, als würde sich Hummel bedanken, denn der Magnolienbaum auf ihrem Grab stand paar Tage später in voller Blüte. Sie fehlt mir immer noch sehr, denn wir waren ein Herz und eine Seele und verstanden uns blind. Ich konnte mit ihr über alles reden, sie spendete mir Trost, wenn ich traurig war.

Schmerz

Ja es ist schwer, jemanden zu verlieren, egal ob es sich um einen geliebten Menschen, Freund oder auch um ein lieb gewonnenen treuen Tierfreund handelt. Es tut einfach weh, Abschied zu nehmen oder gar eine schwere Entscheidung zu treffen zum Wohle eines Freundes.

Die Regenbogenbrücke

Die Regenbogenbrücke

Hat Dein treuer Weggefährte seine Augen sanft geschlossen,
ist der Schmerz unendlich tief –
sein Lebensbach dahingeflossen.

Er betritt dann ohne Leiden einen Steg, so schillernd bunt;
Über diesen wird er schweben wie ein freier Vagabund.

Diese Brücke führt ihn dorthin wo es ruhig und friedlich ist.
Ihn umgeben Bäche, Wiesen, keine Schmerzen und kein Zwist.

Eines Tages irgendwann mal werdet ihr euch wieder sehen
und eng beisammen über diese Brücke gehen.

Gedicht von Norbert van Tiggelen

Text und Bilder von Jean Mertznich 

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