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So zum Beispiel Judith Iwansky, die uns in diesem Beitrag mit in die kalte Jahreszeit nimmt, ihre Gedanken zum Winter teilt und es gar nicht mal so schlimm findet, dass es kälter wird. Denn auch der Winter hat seine schönen Zeiten.


 

Selige Winterzeit

Die Tage werden langsam kürzer und die Temperaturen sinken. Der Winter ist am Kommen. Die letzten, schön bunt gefärbten Blätter, fallen im Winde tanzend, auf die Erde.

Wir sind am Ende des Jahres angelangt. Für manche von uns ist es eine eher schwierige Zeit, wiederum andere freuen sich auf die besinnlicheren Tage.

Das Trinken eines wohltuenden warmen Tees, der Zimtgeruch vieler Leckereien und das Gemütlich machen in den eigenen vier Wänden, können uns getrost durch die kalte Jahreszeit geleiten.

Für mich persönlich bedeutet es mittlerweile, mich zu besinnen, in mich zu gehen und die Momente hervor zu holen, für die ich dankbar sein kann.

Früher machte mir die dunkle Jahreszeit Angst, doch heute versuche ich, das Positive in allem zu sehen und dem einen großen Wert zuzuschreiben. Klar, es gelingt mir nicht immer, aber es ist ein Reifeprozess, auf den ich aufbauen kann. Ich glaube, jeder, der durch tiefe Täler in seinem Leben geht oder ging, weiß, was es bedeutet, danach wieder Licht zu sehen.

Ich denke, mein Problem war es, dass ich mit mir selbst nichts anfangen konnte, und es mir sehr schwerfiel, die Zeit selbst zu gestalten. Heute bin ich froh, wenn ich dem Trouble der Welt für einen Moment entfliehen kann. Ja, mittlerweile finde ich Gefallen an der Stille und habe keine Angst vor der Einsamkeit. Denn ich mache mir bewusst, dass egal, ob 1000 Menschen um mich rum sind, oder ich alleine im Kämmerchen verweile, man ist nie wirklich alleine.

Alles lebt irgendwie, sei es die Pflanze, die im Raum wächst und gedeiht, die Vögel, die draußen ihre Lieder singen und das Morgenrot wecken oder der Regen, der vor dem Fenster sanft auf den Gehweg fällt.

Und an den grauen Tagen, kann man sein Inneres leuchten lassen und somit die Welt auf eine warmherzige Art und Weise heller machen. Seinen Liebsten nette Worte senden und in sich hineinspüren, was die eigenen Bedürfnisse sind.

Ich habe, Gott sei Dank, seit einigen Jahren wieder Freude an dem Winter und kann ihn genießen. Ich bin so dankbar. Hoffentlich geht es Euch auch so!

Ein Beitrag von Judith Iwansky

Bild (Ausschnitt) von Jill Wellington auf Pixabay


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