Rosa Spinnen gibt es nicht? Dass das ein Irrtum ist, könnt ihr in den Geschichten um die rosa Spinne Wuschel und ihre Menschenfreundin Sarah nachlesen. Marie-Louise Buschheuer aus dem AlexOffice regt uns in ihrem kindgerechten Märchen »Wuschel, die Kuschelspinne« dazu an, noch einmal selber zum Kind zu werden – und vielleicht ein wenig die Angst vor Spinnen zu verlieren. Denn eigentlich wollen die nur eines: Schokolade!


 

»Wuschel, die Kuschelspinne« Wuschel-Sprechblase Teil 1


 

Am Anfang . . .

Jedes Märchen beginnt mit: Es war einmal . . .
Und auch diese Geschichte nimmt so ihren Anfang.

Es war einmal ein Haus. Ein altes Haus. Es stand weitab am Rand des Dorfes. Menschen wohnten schon seit Jahren keine mehr in dem Haus.

Aber in der Küche lebte eine große Spinnenfamilie. Und im Keller lebten noch mehr ihrer Verwandten. Es gab eine Spinnenschule, Büros und sogar ein Spinnenkrankenhaus.

Aber in dieser Geschichte geht es nicht um die Spinnenschule oder das Spinnenkrankenhaus. Es geht um eine einzelne Spinne. Um ein Spinnenmädchen um genau zu sein.
Ihr Name ist Wuschel.

Als Wuschel geboren wurde, regnete es in Strömen vor dem Fenster der Küche. Wuschels Mama war froh. Sie freute sich auf ihr Kind. Nun, Spinnenkinder können schon krabbeln und fressen und all das wichtige, wenn sie auf die Welt kommen.

Als Wuschel auf die Welt kam, erschütterte ein Schrei die kleine Spinnenwohnung. Wuschels Mama hat laut geschrien. Sie hatte geschrien, weil sie sich erschrocken hatte.

Als Wuschels Papa angerannt kam, erschrak auch er sich sehr. Er schimpfte mit seiner Frau, er schimpfte mit Wuschel und er war sehr traurig.

Und das alles nur, weil Wuschel rosa war.

In Wuschels Familie gab es alle möglichen Farben: schwarz, blau, braun . . . wie Spinnen nun mal eben aussehen. Aber Wuschel war rosa. Und das war unmöglich. Es durfte keine rosa Spinnen geben. Vor rosa Spinnen hat doch keiner Angst. Das ging nicht.

Wuschels Vater war so sauer, dass seine Tochter rosa war, dass er sie weggeschickt hat. Sie musste gehen.

So kam es, dass Wuschel in ein Zimmer unter dem Dach zog. Es war ein schönes Zimmer, früher mal. Vergilbte Tapeten hingen an den Wänden und ein alter Holzboden, der dringend neue Farbe brauchte.

Doch Wuschel liebte dieses Zimmer, denn von hier konnte sie wunderbar in den Sonnenuntergang schauen.

Lange Zeit lebte Wuschel hier alleine. Oft war sie traurig und wünschte sich, nicht mehr so alleine zu sein.

Irgendwann gab sie dann die Hoffnung auf eine Familie oder gar Freunde auf, denn wer wollte schon mit einer roasfarbenen Spinne befreundet sein?

Also lebte Wuschel alleine in ihrem kleinen Zimmer, bis eines Tages ein alter Lastwagen die Einfahrt hinauf rumpelte . . .

 


Hier geht’s zu den anderen Kapiteln der Geschichte:

»Der Einzug« . . . Wuschel-Sprechblase Teil 2

»Schokolade in der Schublade« . . . Wuschel-Sprechblase Teil 3

»Fabi« . . . Wuschel-Sprechblase Teil 4

»Eine Spinne« . . . Wuschel-Sprechblase Teil 5

»Hausaufgaben« . . . Wuschel-Sprechblase Teil 6

 

Marie-Louise Buschheuer (Geschichte und Illlustration)


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