Nadine Obst, eine Beschäftigte des AlexOffice, stellt uns mit ihrem Artikel »Bodypositivity & Behinderung – Ein Tabuthema?« die Bewegung der Bodypositivity (deutsch: Körperakzeptanz) vor und setzt diese in Bezug auf Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. 

 

Bodypositivity & Behinderung – Ein Tabuthema?

Als ein Mensch, der körperlich und geistig nicht der Norm entspricht, beschäftige ich mich sehr viel mit den Themen psychische Gesundheit und Bodypositivity.

Sehr erfreut hat mich, dass es in Amerika nun auch langsam eine Bodypositivity Bewegung von Menschen mit Behinderung gibt.

Die Bodypositivity Bewegung

Die Bodypositivity Bewegung ermutigt alle Menschen, egal welchen Geschlechts, welcher sexueller Orientierung, Körpergröße, Kleidergröße, Hautfarbe oder eben auch Behinderung, sich so zu zeigen wie man wirklich ist und die Individualität unserer Körper zu feiern. Diese Bewegung hat bereits dazu geführt, dass es immer mehr „ehrliche“ Fotos auf Instagram gibt. Ob Cellulite, Dehnungsstreifen, schlaffe Haut, Pickel oder eben auch ein amputiertes Bein: Jeder Mensch ist gleich schön in seiner Einzigartigkeit!

Wheelchair Rapunzel

In diesem Kontext besonders aufgefallen ist mir Wheelchair Rapunzel, die auf Ihrem Instagram Account mittlerweile bereits 148.000 Follower hat.

Die aufgeweckte und selbstbewusste Frau, Alex Dacy, die hinter diesem Projekt steht, leidet unter einer genetischen Krankheit, die „Spinale Muskelatrophie Typ 2“ genannt wird. Zusätzlich zum Muskelschwund kann SMA auch andere Organe in ihrer Funktion beeinträchtigen. Alex ist seit ihrer Kindheit auf einen Rollstuhl angewiesen.

Aber davon lässt sich die toughe Amerikanerin nicht aufhalten. Auf Ihrem Instagram Kanal befasst sie sich mit den Themen Inklusion, Mode, Dating, Sexualität und Bodipositivity. Auch eine Modelinie hat Alex ins Leben gerufen. Mit Sätzen wie „disabled & sexy“ – „behindert und sexy“ wirbt sie auf ihrer Website für mehr Selbstliebe und Akzeptanz. Außerdem spricht sie darüber, wie wichtig es ist Aufklärungsarbeit zu leisten. In ihrem Podcast „Big disabled energy podcast“ spricht sie über heikle Themen wie Gewaltverbrechen, aber auch darüber, dass Menschen mit Behinderung auch einen Orgasmus haben. Gerade diese offene Art, sich mit gesellschaftlich eher totgeschwiegenen Themen auseinanderzusetzen, fasziniert mich.

Mut zu Selbstbewusstsein

Mich hat die Geschichte von Alex sehr beeindruckt und macht mir Mut, auch mit meiner Beeinträchtigung selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Ich wünsche mir sehr, dass diese Bewegung ihren Weg auch nach Deutschland finden wird und wir alle dadurch vielleicht lernen können, unsere Körper mehr zu akzeptieren. Und ich hoffe, dass mein Artikel vielleicht einen kleinen Beitrag dazu leisten kann.

Ein Beitrag von Nadine Obst

Weiterführende Links:
Infos zu Spinaler Muskelatropie
Wheelchair Rapunzel Instagram

 

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