Kurze Erzählung von L.S., Gedanken zur Eigentlichkeit, zur friedlichen Akzeptanz des Unvermeidbaren.


 

Zur Eigentlichkeit


Das Unendliche ist es, von dem aller Zusammenhang im Seienden getragen wird.
–  Hermann Broch, Der Tod des Vergil  –

Als jeder Scherz, der nicht ausgrenzte, verharmloste, diskriminierte oder Gesellschaft und Historie klitterte, gerissen worden, als jede mögliche Fiktion erzählt, alle Gefühle gelebt und jede positive Wahrheit gedacht worden war, stellten die Neues suchenden Menschen fest, dass ihre Angst vor dem Tod nicht verebbte, sondern sich in kleiner werdenden Kreisen tänzelnd um sie anschlich – und sie begrüßten das Unvermeidbare wie einen alten Freund, begannen über Zeitlichkeit und Sinnhaftigkeit zu diskutieren, ließen sich nicht vom Denken ablenken und begannen die Sonne, das Gras und den Himmel, die Nacht und den Regen wie mit neuen Augen zu betrachten. Sie sprachen miteinander und fanden in Genügsamkeit zusammen, bis auch dieser Traum ans Ende kam und lächelnder Friede sich über die Erde legte.

L.S.

 


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