Mit seinen aufgeschriebenen Gedanken anlässlich des Welt-Internet-Tags am 29.10.2021 bringt Tim-André Elstner, unser Kollege aus dem AlexOffice, auch uns Leser*innen zum Nachdenken über die Dimensionen des World Wide Web.


 

Gedanken zum Welt-Internet-Tag am 29.10.2021

„Bin ich schon drin?“ (B. Becker in der AOL-Werbung von 1999) – „Das waren noch Zeiten …“„Wie ist man bloß damals ohne diese Emojis ausgekommen?“ – ;(

Doch Scherz und Nostalgie beiseite, denn das Internet wurde eine digitale Revolution, die bis heute noch nicht abgeschlossen scheint. Zudem sind weite Teile der Erde noch nicht „online“.

52 Jahre Internet

Das Onlinesein scheint in so kurzer Zeit zu einem Grundbedürfnis der Menschen geworden zu sein oder gar zu einer Sucht. Internet als Medium, für das man eigentlich einen „digitalen Führerschein“ benötigt, denn das Verhalten der User ist eher grenzwertig. Was uns durch das Internet blüht, ist noch nicht abzusehen. Ist es ein Fluch oder doch ein Segen?

„Hoffentlich geht das gut.“ – „Wird schon schief gehen.“
Das Internet ist nicht mehr in der Pubertät, aber die Kurve hat „es“ noch nicht genommen. Zu vieles ist noch im Dunklen, im Ungewissen. So kann das Internet auch missbraucht werden. Wie zum Beispiel durch Fake-News.

Fluch oder Segen?

Das Internet als Medium steckt zwar nicht mehr in den Kinderschuhen, aber selbständig gehen ohne Überwachung kann es nicht (Gott sei Dank). Wird es wohl auch nicht. Wie jedes Medium braucht es ein Kontrolle durch den Staat. Datenschutz, Phishing, Viren etc. sind immer ein Thema in der Geschichte des Internets gewesen und werden es wohl auch immer irgendwie bleiben. Bin auch kein Prophet.

Mein chinesischer Mitbewohner meinte mal zu mir, das Internet bzw. das Smartphone seien das Ende der Menschheit. Hat er Recht oder was meinte er eigentlich? Ich verstehe das so: Das soziale Miteinander hat sich revolutionär „verschoben“. Eigentlich sogar verrückt, was heute schon „sozialer Standard“ ist. Ein „Zurück“ geht nicht mehr. Also: „Augen zu und durch?!“

Soziales Miteinander

52 Jahre Internet haben uns Menschen verändert. Zum Beispiel ist die Art und Weise, wie man sich verabredet, nicht mehr dieselbe. Die Gefahr der Isolation ist wahrscheinlich sogar höher als früher. Die Nähe und Bindungen haben sich aufs virtuelle Netz verschoben. Mal kurz Hallo sagen über WhatsApp fällt leicht (was gut ist), aber auch das Absagen von Terminen ist zur Gewöhnung geworden, sodass das Gefühl der „sozialen Kälte“ alltäglich geworden ist. Doch wie es uns konkret verändern wird, steht noch in den Sternen. Orakel gibt es viele. Mal sehen, wer Recht behalten wird. Ich wünsche mir ein gutes „Miteinander“.

Soziales Miteinander im Web 2.0 (Foto von Marvin Meyer auf Unsplash)

Das Internet ist ein Netz aus Beziehungen und Bindungen. So ähnlich wie der Mensch. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Ohne Beziehungen und Liebe kann der Mensch nicht existieren. Es braucht das soziale Miteinander, wie die Luft zum Atmen und das Web 2.0 bzw. die Social Media leben sozusagen von der Liebe der Menschen.

Naja, Liebe und Sehnsucht ist wohl was Ewiges. Ob das Internet das durchhalten kann? Wahrscheinlich nicht, aber ich bin gespannt.

Ein Beitrag von Tim-André Elstner

Titelfoto (Ausschnitt) von Leon Seibert auf Unsplash
Foto im Text von Marvin Meyer auf Unsplash


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