»Blues« im Alex-Musikmonat August! – Unser Musikjournalist und Kollege Doc Köllewood aus dem AlexOffice hat sich diesmal der Bluesmusik gewidmet und gibt uns hier einen kleinen Einblick in das Genre. Die Gestaltung der Titelgrafik hat wieder eine Kollegin aus dem AlexOffice übernommen.
»Blues« im Alex-Musikmonat August
Ein kleiner Einblick in die Bluesmusik
Nachdem wir den Monat Juni ja bereits den vielen afroamerikanischen Musikrichtungen gewidmet hatten, ist der August nun der „Alex Music Month“ der Blues-Musik. Der Blues bekommt hiermit einen eigenen Xblog-Artikel und Monat, da am 8. August der „Tag des Blues“ war: In diesem Monat möchte ich ein wenig in das Genre reingucken!
Blues entstand in der Jahrhundertwende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert als eigenständige Form der afroamerikanischen Folklore und bildete besonders in dieser Zeit mit seinen Einflüssen die Wurzel für sämtliche Musikrichtungen der folgenden nordamerikanischen Populärmusik. Jazz, Rock ’n‘ Roll, Hiphop & Soul und andere Musikgenres haben daher eine nahe Verwandtschaft zum Blues.
Der Name „Blues“ entspringt der zentralen Stimmung des Genres. „I feel Blue“, also „Ich bin Traurig“, ist eine bildhafte Darstellung der melancholischen Gefühlslage. Die sogenannten Bluestöne (englisch: „Blue Notes“) spielen dabei eine ebenso große Rolle wie die Texte, Basslines und die verwendeten Instrumente. Die heutige Form entstand jedoch erst in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts.
Einflüsse bekam der Blues von afrikanischer, europäischer und karibischer Musik – anfangs war er neben Pop/Schlager, Ragtime & Countrysongs auch nur ein Teil des Repertoires afroamerikanischer Musiker, die versucht hatten, viele Facetten ihres Gefühlslebens darzustellen. Es waren also ursprünglich Allround-Künstler, die nicht nur die Sparte des „Blues-Musikers“ bedienen wollten. Der Blues diente als Unterhaltungsmusik unter P.O.C. („People of Color“) untereinander – erst die Kommerzialisierung der Musik vermarktete bestimmte Personen als die „Blues-Musiker“, die wir als Stereotypen vielleicht eher im Kopf haben, wenn wir an diese Musikrichtung denken!
In den 1910er Jahren hatte Blues bereits Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden. – Besonders weibliche Sängerinnen wie Ma Rainey, Alberta Hunter oder Bessie Smith waren in afroamerikanischen Kreisen sehr beliebt. Den Durchbruch jedoch erreichte unter anderem W.C. Handy und sein „Memphis Blues“ bzw. „St Louis Blues“, die sehr prägend für das Genre waren.
Ab 1920 wurden dann auch gesungene Blues-Titel auf Schallplatten veröffentlicht, als erster: „That Thing called Love“ von Mamie Smith. Sein etwas später veröffentlichter Titel „Crazy Blues“ war der erste, der sich in den damaligen Charts platzieren konnte! – Es wurden Millionen verkauft und der Blues wurde zur populärsten Musik seiner Zeit. Mit der Zeit wurde Blues als „Folkblues“ deutlich gitarrenlastiger.
Es entwickelten sich mehrere Subgenres wie Delta Blues, Urban Blues und der Country Blues. Aber erst in den 50ern und 60ern bekam der Blues ein Revival – diesmal dadurch, dass das weiße Publikum, das diese Musik über die weltweite Verbreitung des UKW-Radios trotz Segregation („Rassentrennung“) für sich entdeckt hatte. Hier entwickelte sich zusammen mit dem „Honkey Tonk“ Country der „Rock ’n‘ Roll“ (lest dazu den Artikel über Rock-Musik im „Alex Music Month“ Juli.
In den 1960er Jahren wurde zudem durch gesellschaftliche Veränderung der Blues auch für weiße Musiker interessant. Er hat sich in Form von von Live-Auftritten (insbesondere mit elektrischem Verstärker als „Electric Blues“) und neu gegründeten Musiklabels schnell verbreitet. – So konnten unter anderem auch ältere Lieder für Plattensammler wiederveröffentlicht werden, wodurch viele auch die Künstler der ersten Blues-Generationen wiederentdeckten. Musikalisch zeigte sich das auch besonders bei britischen Künstlern, die besonders in der Rockmusik den Bluesrock entwickelt haben…
Ich denke, das reicht als kleiner Einblick in den Blues!
Was ich aber noch erwähnen möchte: Erst in den frühen 1970er Jahren entwickelte sich auch im deutschsprachigen Raum eine Blues-Szene, welche jedoch nur selten so populär wurde; erstaunlicherweise wurde besonders in der damaligen DDR der deutschsprachige Blues gepflegt.
Euer „Musikjournalist“
Doc Köllewood
Quellen:
Ich habe den Text mit Hilfe des Wikipedia-Artikels zu Blues als Leitfaden geschrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Blues
Bildquellen:
Zu den Bildquellen gelangt ihr durch Klicken auf das jeweilige Foto.
Die Titelgrafik wurde wieder von einer lieben Kollegin aus dem AlexOffice gestaltet.
Dieser Artikel ist der 7. Teil einer Musik-Monats-Serie:
Februar – Monat des Reggae
März – Monat der Alten Musik
April – Monat des Jazz
Mai – Monat der Kammermusik
Juni – Monat der Afroamerikanischen Musik
Juli – Monat der Rockmusik
August – Monat des Blues
September – Monat der Klassik-Rap-Musik
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